von Jochen Drößiger, 10.10.2011
Vor einiger Zeit hatte ich noch ein gutes altes Papier: Bundeswertpapiere.
Immer häufiger tauchen diese nun als Hort der Sicherheit in der aktuellen Diskussion über die Sicherheit bei der Geldanlage auf. Und ich muss sagen: Damals hat sich die Anlage in Bundeswertpapiere noch wahrlich ausgezahlt, wovon man in den heutigen Krisenzeiten natürlich längst nicht mehr sprechen können.
Seitdem auch viele institutionelle Anleger in Bundeswertpapiere flüchten, haben wir einen regelrechten Rutsch nach unten erlebt, was die Rendite angeht. Ich surfte trotzdem einmal vorbei und erkannte schnell, dass das Produkt wohl für Privatanleger ausgedient hat.
Dazu kommt noch darüber hinaus dazu, dass durch die schwierigen Zeiten an der Börse und der wirtschaftlichen Entwicklung eine Anlage über mehrere Jahre wohlüberlegt sein sollte.
Ich selbst schließe diese sogar aus. Denn ich möchte mir sicher sein, auch bei der Veränderung der aktuellen Situation schnell auf meine Anlagestrategie reagieren zu können.
Werbeclip zur Tagesanleihe vom deutschen Staat. Komisch – über den Zinssatz wird kein Wort gesagt!
Dennoch fand ich eine andere Anlageart, die auch vom deutschen Staat herausgegeben wird. Dabei handelt es sich um eine Art Tagesgeld der Bundesrepublik Deutschland.
Die Tagesanleihe, so der Name, hat einen Tagespreis und erfährt durch die Erhöhung des jeweiligen Tagespreis eine Wertsteigerung. Jeden Tag also kann durch den Anstieg des Tagespreises mitverdient werden.
Was sich zunächst wie ein Glücksspiel liest, ist aber klar reguliert, da der Anstieg der Tagesanleihe von der Entwicklung des EONIA abhängt. Dieser ist der durchschnittliche Zinssatz für die Overnight-Leihe zwischen den Banken und gilt häufig als Referenz für die Geldmarktentwicklung.
Der Emittent der Tagesanleihe wirbt mit hoher Flexibilität, die durch ständige Auszahlung möglich ist, als auch durch den Zinseszinseffekt, der durch die tägliche Bestimmung des Tagespreises besteht.
Die Vorteile sind die Sicherheit des deutschen Staates, die kostenlose Kontoführung bei der Finanzagentur sowie die tägliche Verfügbarkeit. Allerdings muss man deutliche Abstriche bei der Verzinsung machen.
Ob eine marktnahe Verzinsung, wie als dritter Vorteil explizit genannt, besteht, wollte ich natürlich direkt prüfen, um im Anschluss auch gleich eine Wertung zu setzen, ob ich nicht vielleicht auch in die Tagesanleihe investiere, Kosten fallen keine an.
Also öffnete ich direkt auf der Homepage den Renditerechner und gab an, die Verzinsung der Tagesanleihe für die letzten 12 Monate wissen zu wollen. Das Ergebnis war mehr als karg: Dürftige 0,69% % p.a. konnte der Anleger einnehmen.
Inflationsbereinigt dürfte damit ein kräftiger Verlust zu verbuchen sein. Ich habe daher auch lieber Abstand von der Tagesanleihe genommen und suche meine weitere Tätigkeit bei hochverzinsten Tagesgeldkonten. Diese Strategie hat sich mit Ausnahme weniger Wertpapiere in den letzten Jahren bewährt.
www.bundeswertpapiere.de
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Übersicht
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