Währungsreform kommt!

 

Wann kommt die Währungsreform?

Viele Menschen in unserem Land spüren die Diskrepanz zwischen den Worten aus politischem Mund und der tatsächlich erlebten Realität. Genau in diese Zeit passt das neue Buch „Die Währungsreform kommt!“


Antworten von Dr. Ulrich Horstmann

2015 oder vorher…

Dank der freundlichen Unterstützung des FinanzBuch-Verlags konnten wir ein paar Fragen an den Autor Dr. Ulrich Horstmann stellen, deren Antworten unsere Leser sicherlich interessieren werden.


Die Währungsreform kommt!

Infos zum Buch

 ·  FinanzBuch Verlag
 ·  14.7.2011
 ·  272 Seiten
 ·  978-3898796545
 ·  gebundener Ausgabe
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Warum sind Sie sich so sicher, dass eine Währungsreform kommen wird?

Das Finanzsystem im Euroraum ist inzwischen mit so vielen Mängeln behaftet, das eine Reform unausweichlich ist.

Die Einhaltung der Maastricht-Kriterien zur Vermeidung immer höherer Schulden müsste wieder thematisiert werden. Weitere Ausweitungen der Hilfen, die diskutiert werden, zerstören das Vertrauen in die Stabilität des Finanzsystems noch weiter.

Ulrich HorstmannDr. Ulrich Horstmann, Analyse-Experte und Buchautor.

In Europa hat sich ein vielstimmiger Chor von Rettern etabliert. Dies verunsichert die Märkte. Die organisierte Unverantwortlichkeit in der EU führt zu einem „Durchwurschteln“. Vor diesem Hintergrund ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Marktkräfte durchsetzen, der Euro-Verbund nicht mehr zu halten ist und eine Währungsreform kommt.


Wann rechnen Sie mit einer Währungsreform?

Ein präzises Timing zu nennen ist unmöglich. In meinem Buch habe ich aber ein mögliches Szenario beschrieben mit einer Währungsreform im Jahre 2015.

Die zunehmende Dramatik bei der Verschuldung und die steigende Verunsicherung sprechen dafür, dass die vermeintlich alternativlose Rettung eines Systemverbundes mit Konstruktionsfehlern bei den Bürgern bereits kurzfristig nicht mehr vermittelbar ist. Schließlich verfügen die Politiker über ihr Geld.

Der Unmut dürfte zunehmen. Insofern sind eine Auflösung des Euroverbundes und eine Währungsreform inzwischen durchaus bereits vor 2015 denkbar.


2 Millionen Mark der Reichsbahn 1923
Vorläufer der Währungsreform 1923 war ein rasantes Ansteigen der Inflation.

1929 und 1948 gab es in Deutschland einschneidende Währungsreformen.

Was kann Otto-Normal-Verbraucher von damals lernen?

Politikern sollte man nur bedingt vertrauen, sie wollen in erster Linie kurzfristig wiedergewählt werden. Steigende Schulden sind ein ernstes Warnsignal.

Die von Ihnen genannten Währungsreformen waren die Folge von Weltkriegen und der damit verbundenen Staatsverschuldung. Aber auch die Idee des Wohlfahrtsstaates hat die Staatsfinanzen inzwischen zerrüttet. Dies gilt für viele EU-Staaten, in Deutschland kamen als Belastung die Kosten der Wiedervereinigung und die zunehmenden Bürgschaften für die angeschlagenen Staaten im Euroraum hinzu. Dies könnte das Rating der Staatsanleihen verschlechtern, denen die Bürger misstrauen sollten.


Was sind heute noch 100 Euro wert?
Was sind heute noch 100 Euro von 2002 wert? (alter­native Berech­nungs­methode)

Bisher haben Währungsreformen dem „kleinen Mann“ stets geschadet. Kann man, wenn man sich richtig auf solch ein Ereignis vorbereitet, auch gewinnen?

Und wie?

In solchen Phasen kann man in der Regel nur ein relativer Gewinner sein. Unter dem Strich werden Vermögenswerte vernichtet und dies betrifft mehr oder minder alle.

Setzt man die letzten beiden genannten Währungsreformen als Maßstab, waren die Sparer die Leidtragenden, die fast alles verloren. Sachwertbesitzer kamen tatsächlich besser weg. Es ist aber noch zu spekulativ, bereits jetzt die größten Verlierer der Währungsreform zu nennen.

In einem demokratischen Staat ist dies immer ein Kompromiss. Die Kleinsparer sind eine große Wählergruppe, vermögende Bürger und Wirtschaftsunternehmen dagegen besser vernetzt. Sie können leicht damit drohen, den Standort zu verlassen.


Karte von Europa mit den markierten Euro-Staaten
In den blau markierten Staaten ist der Euro gesetzliches Zahlungsmittel. Hier wird es in den kommenden Jahren zur Währungsreform kommen, so Dr. Ulrich Horstmann.


Maple Leaf und Euro-Gruppenchef Juncker
Wem kann man mehr vertrauen – Gold oder Politikern? Hier Euro-Gruppenchef Juncker.

Leser Ihres Buches werden feststellen, dass Sie kein Europa-Gegner sind, aber den Euro in der heutigen Form als gefährlichen Spaltpilz sehen.

Befürworten Sie eher eine Rückkehr zu DM oder kleinere Währungsblöcke wie beispielsweise einen Nord- und einen Süd-Euro?

Der Euro würde funktionieren, wenn man sich an die ursprünglich vereinbarten Stabilitätsregeln gehalten hätte. Jetzt ist es wohl zu spät. Experimente mit einem Nord- oder Süd-Euro werden vor diesem Hintergrund wenig Anhänger finden.

Eine Rückkehr zu nationalen Währungen ist daher die realistischere Variante. Dabei könnte der Euro als Korbwährung bestehen bleiben, wie es bereits vor der Währungsunion der Fall war.

Ob nach dem bedauerlichen Scheitern des Euro die politische Union, die immer noch nicht verwirklicht ist, neue Anhänger findet, ist fraglich.



„Wenn es ernst wird, muss man lügen“ wird häufig der Chef der Euro-Gruppe und Luxemburgische Premierminister Juncker zitiert.

Wem kann man in Euro-, Schulden- und Transferunionkrise überhaupt noch glauben?

Märkte übertreiben, sind spekulationsgetrieben und daher kurzfristig nicht immer ernst zu nehmen. Im Vergleich zu den Äußerungen der Politiker sind die Signale meines Erachtens aber besonders wichtig. Sie sind derzeit ein Gradmesser der Skepsis.

Vertrauen in Währungen können Politiker nicht erzwingen. Die verzweifelten Rettungsbemühungen destabilisieren. Viele Professoren haben seit Jahren auf die Schwächen beziehungsweise Konstruktionsfehler des Euro hingewiesen.


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Das Interview entstand Anfang August 2011. Vielen Dank!

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Quelle: Web-Adressbuch 2014, S. 287
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Spätestens bei einer Reihe von europäischen Staatsbankrotten wird der Euro nicht mehr existieren. Das Buch von Dr. Ulrich Horstmann „Die Währungsreform kommt“ ist ein sauber recherchiertes Werk. Sehr empfehlenswert.