von Karin Spangenberg, 22.7.2010
Geldanleger aus Deutschland sehnen sich vor allem nach Sicherheit. Dabei spielen auch Bausparverträge eine gewichtige Rolle, wie ich kürzlich einem Finanzmagazin entnehmen durfte. Doch aufgepasst …
Wer einen Bausparvertrag abschließt, sollte sich vorher gründlich informieren und auch bei Anwesenheit eines Beraters nicht sofort unterschreiben, sondern die Bedingungen des Vertrages noch einmal überprüfen.
Auch ich habe mich bereits zu einem Bausparvertrag hinreißen lassen, gerade zu Beginn des Sparens ist der Wissensschatz begrenzt und man glaubt nur allzu schnell den Versprechungen der Finanzindustrie.
So habe ich nach dem kurzen Überblick eines Flyers der Schwäbisch Hall direkt einen Termin mit einem Berater ausgemacht, der mich zuhause besuchte und eine Modellrechnung erstellte.
Heute weiß ich natürlich, dass diese Rechnung nur einen Teil der Wahrheit beinhaltet, da dort Zulagen eingerechnet waren, die ich niemals erhalten sollte.
Meine Bausparsumme wurde auf 20.000 Euro festgelegt, was mir als ein akkurates Sparziel erschien. Als ich den Berater während der Präsentation befragte, ob ich denn in der Not auch aussteigen könne, bejahte er diese Frage und verwies auf die Tatsache, dass man im Notfall auch an die Gesamteinlage herankommt.
Mit Abschluss eines Bausparvertrages wird jedoch eine Abschlussgebühr erhoben. Sie beträgt bei Schwäbisch Hall 1 % der Bausparsumme. Das waren in meinem Fall also satte 200 Euro, von denen ich leider erst später erfahren durfte.
Viel zu schnell unterschrieb ich den Eröffnungsauftrag und gewährte der Bausparkasse den Einzug der ersten Raten von meinem Girokonto. Leider jedoch stand überraschend ein Umzug an, so dass ich den Bausparvertrag vorzeitig beenden musste. Damit hatte ich im Vorfeld natürlich nicht gerechnet, benötigte jedoch das gezahlte Geld für Umzug und Einrichtung der Wohnung.
Nach der Bearbeitung meiner schriftlichen Kündigung wurde tatsächlich das Geld auf mein Girokonto gebucht, dem Endauszug konnte ich jedoch entnehmen, dass ich mit der gesamten Aktion eine Abschlussgebühr in Höhe von 200 Euro in den Sand gesetzt hatte. Ein teurer Lohn für einen Bausparvertrag, der nur wenige Monate lief.
Für mich selbst ist ein Bausparvertrag generell nicht mehr lohnenswert und ich kann nur jedem anraten, ein Tagesgeldkonto zu eröffnen. Dabei ist man zeitlich flexibel, die Verwaltung des Kontos ist kostenfrei und die Zinsen sind ebenfalls in der Regel höher.
Später erhaltene Werbesendungen der Bausparkasse Schwäbisch Hall habe ich direkt dem Altpapierrecycling zugeführt.
www.schwaebisch-hall.deLeserbericht schreibenÜbersicht
Wenn man in ein paar Jahren wirklich bauen oder renovieren und dies mit einem zinsgünstigen Darlehen finanzieren möchte.
In der klassischen Variante funktioniert Bausparen so, dass man ein paar Jahre einzahlt (das Guthaben wird niedrig verzinst) und später die doppelte Summe als Darlehen (zu ebenfalls niedrigen Zinsen) ausgezahlt bekommt. Nun schließt sich die Tilgungsphase an.
Als reines Renditesparen ist Bausparen nicht mehr zeitgemäß. Werfen Sie mal ein Blick in unsere Liste der Tagesgeldkonten.
Vermittler (auch Online-Vermittler) von Bausparverträgen leben von der Abschlussgebühr. Diese wird stets prozentual berechnet. Dies ist der Grund weswegen diese gerne ziemlich hoch angegeben wird.
Die für Sie passende Bausparsumme kann einfach berechnet werden: Monatsbeitrag × 12 × Anzahl der Jahr × 2 (man lässt sich ja die andere Hälfte als Darlehen auszahlen).
Ist man sich noch nicht sicher wie viele Jahre man den Bausparvertrag besparen möchte, wählt man eine geringe Bausparsumme. Aufstocken lässt sich der Vertrag später immer noch. Kündigt man jedoch vorzeitig, hat man unnötig zu viel Provision gezahlt.
Welche Erfahrungen haben Sie mit der Schwäbisch Hall oder mit Bausparen allgemein gemacht? Schreiben Sie uns!
• Erfahrungen mit der Bausparkasse Mainz – Leserbericht
• Buchvorstellung Endlich meins! – Ratgeber zum Erwerb und Umgestaltung von Immobilien
• Depotvorstellung maxblue – für eine Immobilie über Wertpapiere ansparen?
Alle Erfahrungsberichte sind die persönlichen Ansichten des jeweiligen Autors, sie spiegeln nicht die Meinung von [optimal-banking] wieder.