Zur Zeit vor der Finanzkrise, also schon eine ganze Weile her, ist mir die VON ESSEN Bank als Anbieter von Sparbriefen und Festgeldern mit angenehmer Zinshöhe bekannt geworden.
Um möglichst kurzfristig reagieren zu können, habe ich daher damals das dortige Tagesgeldkonto eröffnet, welches den wundervollen Namen "GiroPlus" trägt, Verwirrung vorprogrammiert.
Die Eröffnung fand nicht in einer Filiale statt, sondern musste über den Postweg abgewickelt werden. Das unter dem Begriff Post Ident Verfahren bekannte Prozedere beinhaltet neben der Abgabe der Kontoeröffnungsunterlagen bei der Deutschen Post auch eine Legitimation der Daten. Die Postbeamtin füllte also einen Bogen mit meinen Daten aus, welchen ich im Ende zu unterschreiben hatte.
Die Bestätigung der Kontoeröffnung hat mir die VON ESSEN Bank dann relativ zügig zugeschickt. Ich überwies damals bereits vorab einen Betrag von 500 Euro auf das Konto, damit die Bank sieht, dass dort auch ein gewisses Interesse vorhanden ist, außerdem wollte ich ja kurz darauf auch in ein Festgeld investieren.
Durch die Offerte einer Fremdbank kam es jedoch nie dazu und ich ließ die 500 Euro zunächst einmal eine ganze Weile dort schlummern. Monatlich trafen jeweils ein paar Cent an Zinserträgen ein, die ich ebenfalls weiterarbeiten ließ.
Bei einem solchen Kontostand erschien mir der Transfer des Betrages zurück doch etwas übereifrig, schließlich sind die Möglichkeiten der Generierung von Zinserträgen bei einer Einlage von 500 Euro doch sehr begrenzt. Da bei der VON ESSEN Bank eine Verfügung auch über ein vorgefertigtes Formular als Vordruck funktioniert, erschien mir der damit verbundene Aufwand erst recht nicht angemessen.
Nun jedoch, nach einiger Zeit, habe ich einmal wieder einen Blick auf die Konditionen des GiroPlus geworfen und war doch erstaunt über einen kräftigen Einbruch der Verzinsung.
Ich als Niedriganleger bei der Bank erhalte lediglich noch 0,25 % p.a. an Zinsen, was sich nach Einlagenhöhe gestaffelt auch höchstens bis 0,65 % p.a. steigern lässt. Das wiederum ist niedriger als der Leitzins, wodurch die Bank an treuen Anlegern natürlich prozentual gesehen vermutlich viel verdient.
Die auf der Webseite genannte "hohe Verzinsung" klingt dann doch ein wenig verhöhnend, wenn man diese Konditionen genauer begutachtet. So entschloss ich mich dann auch, eines der wesentlichen Funktionalitäten des Kontos einzusetzen: Die monatliche Verfügung. Hierbei wählte ich jedoch nicht das vorgefertigte Überweisungsformular, sondern schrieb der Bank einen Brief mit der Bitte um Auflösung des Kontos.
Einem Tagesgeldkonto angemessen wurde dieser Wunsch zeitnah umgesetzt. Bei einer derartigen Verzinsung wünsche ich keine Kundenbeziehung, auch nicht, wenn es lediglich 500 Euro sind, die auf dem Sparkonto liegen. Hierfür lässt sich doch woanders ein wenig mehr Rendite für das finanzielle Polster verdienen.
Nico Pawlak
Update: 30.7.2018: Die Von Essen Bank bietet keine Sparprodukte mehr an.Erfahrungsbericht schreibenÜbersicht
Die Von Essen Bank unterhält in mehreren deutschen Städten Filialen:
Die Von Essen Bank gehörte dem Finanzkonzern Fortis, bis dieser während der Finanzkrise in die Knie ging. Die Von Essen Bank wurde vorläufig vom belgischen Staat übernommen, der die Geschäfte fortführte.
Das Institut ist Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken. Die Einlagensicherung schützt natürlich nicht vor möglicherweise negativen Realzinsen durch Inflation.
Von Essen Bank GmbH & Co.KG
Huyssenallee 86-88
45128 Essen
Telefon: 0201.8118-0
Telefax: 0201.8118-161
BLZ: 36010200
BIC / SWIFT: VONEDE33XXX
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Alle Erfahrungsberichte sind die persönlichen Ansichten des jeweiligen Autors, sie spiegeln nicht die Meinung von [optimal-banking] wieder.