von Sascha Niedung, 6.11.2011
Ich habe eine werbliche Mitteilung per email erhalten. Diese stammt aus dem Hause TRAVALL Card. Das verwundert mich sehr, habe ich doch nie in Kontakt mit diesem Unternehmen gestanden.
Direkt habe ich mich aus dem Newsletter ausgetragen, um keine weiteren unerwünschten Nachrichten aus diesem Hause zu erhalten.
Doch den Grund, nämlich Aufmerksamkeit zu schaffen, möchte ich dem Kartenausgeber gerne ermöglichen. Denn es handelt sich um ein Produkt, welches meiner Meinung nach eine Einschätzung verdient, jedoch keine positive.
Travall Card zum Zeitpunkt des Erfahrungsberichts (Bildschirmdruck).
Die TRAVALL Card wird als ideales Reisezahlungsmittel beworben und ist eine MasterCard, also eine Kreditkarte, die jedoch auf Prepaid-Basis geführt wird.
Die Überweisung ist einziges Mittel auf die Karte einzuzahlen und wird kostenfrei gewährt. Dennoch werde ich beim Begutachten des Angebotes auf einige Feinheiten aufmerksam, die ich weiteren Lesern, die möglicherweise ebenfalls derartige emails bekommen, nicht vorenthalten möchte.
Als kritischer Bankkunde weiß ich, dass es zuerst gilt, sich mit den Gebühren eines Angebotes vertraut zu machen. Hierbei listet die TRAVALL Card eine einmalige Ausgabegebühr von 29,95 Euro auf.
Meine Einschätzung: Das ist teuer. Während viele Kreditkartenausgeber bereits auf solche Gebühren verzichten, wie die DKB, die Ikano Bank oder auch die AdvanziaBank, erhebt etwa die Kalixa Card lediglich 4,95 Euro.
Ich möchte daher dieser Darstellung der TRAVALL Card schon einmal widersprechen. Die Ausgabegebühr beläuft sich auf ein Entgelt, welches selbst die Jahresgebühr einer Kreditkarte von Sparkasse oder Volksbank übertrumpft. Sicherlich, es ist eine einmalige Gebühr, aber aus meiner Sicht zu hoch, als dass sie als günstig aufgeführt werden darf.
Zudem werden der Bestellung der Kreditkarte übrigens zwei Gutscheine von jeweils 5 Euro für ein Prepaid-Mobilfunkangebot als auch einen Drogeriemarkt. Wird an dieser Stelle versucht, die Ausgabegebühr noch durch Affiliate Provisionen ein wenig aufzupeppen?
Verwunderlich insbesondere deswegen, weil die Partner nicht explizit genannt werden. Was mich jedoch viel mehr erstaunt ist die Tatsache, dass ich auf den ersten Blick auf der Internetseite weder die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, noch ein Preisverzeichnis finden kann.
Der Kartenausgeber berechnet keine Gebühr für den Auslandseinsatz in Euro-Teilnehmerländern, der Schweiz und Schweden, aber was kostet mich der Einsatz in den USA, Peru oder Südafrika?
Diese Information kann ich der Seite ebenso wenig entnehmen wie eine Begründung dafür, dass die Firma das Amtsgericht Elsmhorn als Registergericht ausweist, obwohl nachprüfbar unter handelsregister.de das Amtsgericht Pinneberg zuständig ist? Mir scheint, als wäre noch einiges an diesem Produkt auszuloten.
Übrigens erfahre ich auf der Internetseite bei der Suche nach der Gebühr für die Bargeldverfügung, dass keine Benutzung von Geldautomaten möglich ist.
In vielen Urlaubsländern sind jedoch Restaurants, Kioske oder Schwimmbäder nicht mit der Möglichkeit der Kreditkartenzahlung ausgestattet, auch Taxifahrer nehmen Trinkgelder nur ungerne per Kreditkarte entgegen. Handelt es sich dabei also tatsächlich um das optimale Zahlungsmittel für den Urlaub?
Ich habe letzten Endes dem Anbieter den Gefallen getan, auf seine email mit Interesse zu reagieren und das Angebot zu prüfen. Das Resultat ist jedoch, dass ich mit einem Anbieter ohne einfach zugängliches Preisverzeichnis nicht zusammenarbeiten möchte und mir auch der Nutzungsumfang nicht ausreicht, um dafür knapp 30 Euro einmalige Gebühr hinzulegen.
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