von Jonathan P., 28.6.2011
Selten bin ich so knapp ein einer finanziellen Fehlentscheidung vorbeigeschrammt, wie das bei der Postbank der Fall war.
Eigentlich auf Grund eines anderen Anliegens dort, kam ich mit dem Berater ins Gespräch und berichtete von meinem Interesse für Wertpapiere. Als er mich fragte, was ich so pro Order zahlen würde, gab ich ihm zur Antwort, dass es immer mindestens gegen 10 Euro sei, die ich zu entrichten hätte.
Das war natürlich sein Kennwort und er stellte mir vor, dass ich bei der Postbank bereits ab 7,95 Euro handeln könne. Das weckte natürlich direkt mein Interesse, habe ich doch in Gänze eher die Meinung, dass der Wettbewerb schon dafür sorgt, dass sich die Konditionen der einzelnen Kreditinstitute nicht allzu stark unterscheiden.
Ich war dementsprechend auch sehr erfreut über diesen Fang und wollte mich bereits an das Ausfüllen des Eröffnungsdokumentes machen.
Da ich jedoch mit der Comdirect Bank schon einmal Probleme hatte, da man mir nahelegte, das Preisverzeichnis nicht hinreichend studiert zu haben, kam ich an dieser Mission auch bei der Postbank nicht vorbei. Dort dann kamen doch einige Ungereimtheiten zu Tage.
Der Transaktionspreis bezog sich auf ein Volumen von bis zu 1.200 Euro, ist daher vielleicht für manchen Daytrader interessant, nicht jedoch für Leute, die ihre Altersvorsorge mit Wertpapieren durchzuführen gedenken.
Anschließend werden direkt die von mir im Gespräch erwähnten 7,95 Euro fällig, natürlich zuzüglich Courtage und Fremdspesen.
Zusätzlich fallen pro Quartal Gebühren für Depotverwaltung 2,46 Euro und Kontoverwaltung 2,25 Euro, bei Volumen unter 50.000 Euro sind also weitere 20 Euro über die Wupper.
Den Eröffnungsantrag habe ich erst einmal mit nach Hause genommen und dann vernichtet. Schade, dass seitens der Postbank so argumentiert wird, dass selbst ein teures Depot zum Spartipp werden soll.
Es ist für mich durchaus verständlich, dass ein jedes Institut versuchen wird, die Vorteile des eigenen Produktes anzupreisen. An dieser Stelle hat sich die Postbank jedoch selbst übertroffen: Sowohl das Angebot ist nur mäßig gut, die Anpreisung durch den Berater jedoch war wohl erst die Spitze des Eisberges.
Ein Jammer, wenn man darüber nachdenkt, dass es sicherlich auch Kunden gibt, die in gutem Glauben darauf hereinfallen.
Ein depotgebührenfreies Wertpapierdepot sollte zur Grundausstattung eines jeden Bankkunden gehören, der an der Börse aktiv ist oder auch Wertpapiere lediglich zur Altersvorsorge gekauft hat.
www.postbank.deErfahrungsbericht schreibenÜbersicht
von Jasmin Wester, 17.2.2011
Die Postbank Happy Hour hat mich schon öfter einmal überrascht, obwohl ich bisher selten die Gelegenheit genutzt habe, ein Produkt zu besonderen Vorzugskonditionen abzuschließen.
Und auch dieses Mal werde ich die Finger davon lassen, aus meiner Sicht aus gutem Grund. Denn zuerst ist das Angebot sehr verlockend, die Postbank wird mit einer Geldausschüttung für einen Depotübertrag.
Bedingung dafür ist die Schließung des Depots, womit wohl kaum jemand ein Problem haben wird, denn ein leeres Wertpapierdepot ist nur von mäßiger Sinnhaftigkeit.
Auch die ausgelobten Prämien sind angenehm und werden von einem finanziellen Rahmen zwischen 50 Euro und 500 Euro erfasst. Maßgeblich hierfür ist die Höhe der übertragenen Wertpapiere.
Der Teufel steckt jedoch wie bei Bankangeboten nicht selten im Detail. So ist das Depot erst ab einem Volumen von 50.000 Euro gänzlich kostenfrei, ansonsten werden für die Verwaltung von Verrechnungskonto wie Depotkonto 4,71 Euro im Quartal berechnet was einer jährlichen Gebühr von 18,84 Euro entspricht.
Eine große Anzahl von Wettbewerbern erhebt keinerlei Depotentgelte und ist damit deutlich günstiger. Zudem dauert es eine ganz lange Zeit bis, die Gutschrift erfolgt. Erst im Dezember ist mit der Gutschrift zu rechnen, wobei sich die Postbank dort wirklich einiges an Zeit leistet.
Die Kundenfreundlichkeit einer derart späten Ausschüttung der Prämie kann wohl jeder für sich selbst bewerten.
Ich selbst überlege derzeit auch meine Fondsanteile am Fidelity European Growth Fund an eine andere Bank zu übertragen, da ich bislang auch Depotgebühren zahle. Doch das Angebot der DAB Bank, über welches ich bei Optimal Banking lesen durfte, erscheint mir dort doch weitaus attraktiver, als das Happy Hour Angebot der Postbank.
www.postbank.deErfahrungsbericht schreibenÜbersicht
Über die Postbank gibt es bei uns mittlerweile zahlreiche Erfahrungsberichte. Unterteilt sind sie nach Produkten:
Deutsche Postbank AG
Friedrich-Ebert-Allee 114 - 126
53113 Bonn
Telefon: 0228.920-0
Telefax: 0228.920-35151
• Wertpapierkredit, Vergleich von Konditionen bei der Verpfändung von Wertpapieren
• Erfahrungen zum Fidor Gold, einfacher Goldkauf via Online-Banking
• Übersicht Banking Software, Vergleich und Sonderangebote
Alle Erfahrungsberichte sind die persönlichen Ansichten des jeweiligen Autors, sie spiegeln nicht die Meinung von [optimal-banking] wieder.