von Nico Pawlak, 28.10.2011
Morgens lese ich häufig ein wenig im Web herum. Denn kaum gibt es ein anderes Medium, welches eine vergleichbare Fülle an Informationen in ähnlicher Geschwindigkeit verbreitet.
Dabei kann es durchaus auch einmal dazu kommen, dass ich mir die Werbeanzeigen einmal ansehe, da an dieser Stelle auch häufiger einmal für Finanzangebote geworben wird. Ein guter Tipp ist ja immer gern gesehen, daher überfliege ich manchmal die betreffenden Angebote.
Dabei wurde ich kürzlich auf ein Angebot der mir bislang unbekannten Merkur Bank aufmerksam. Diese nennt ihr Tagesgeldangebot gleich einmal direkt TagesgeldPremium und legt damit zumindest akustisch schon einmal ordentlich vor.
Das Interesse gewonnen, benutzte ich erst einmal die Suchmaschine und konnte erkennen, dass es sich dabei um ein seriöses Angebot eines Unternehmens mit Vollbanklizenz handelt.
Die Merkur Bank ist der Anbieter des TagesgeldPremium und will damit wohl Anleger kürzerer Zeitspannen für sich gewinnen. Der Zinssatz beläuft sich dabei auf 2,25 % p.a. und ist variabel, kann also von der Bank jederzeit geändert werden.
Das Problem ist jedoch dabei ein anderes, was ich später erst entdeckte. Ich hatte mich nämlich nach dem aussagekräftigen Vergleich mit anderen Banken direkt an die Kontoeröffnung gemacht und dachte auch schon freudestrahlend, einen guten Anbieter gefunden zu haben. Dann jedoch fielen mir ein paar Dinge auf.
Zum einen ist die Konditionsübersicht mit dem Vergleich aktueller Mitbewerber aus meiner Sicht geschönt. So ist dort etwa die BMW Bank benannt, mit 1,5 % p.a. obwohl diese zumindest auch ein Sparkonto mit 2,70 % p.a. anbietet, wobei das TagesgeldPremium der Merkur Bank nicht mit wettbewerbsfähig wäre.
Die Konkurrenzangebote wurden doch sehr zum Vorteil der Merkur Bank ausgewählt. Hier ist unsere Zinsübersicht Tagesgeld.
Auch fehlen dort viele neuere Mitbewerber wie die Bank of Scotland. Auch diese bietet mit 2,70 % p.a. mehr als die Merkur Bank mit 2,25 % p.a. Das ließ mich doch erst einmal von einer Kontoeröffnung absehen, obwohl ich den Drucker in Erwartung baldigen Drucks bereits angeschaltet hatte.
Das zweite Problem jedoch ist, auch wenn die Bank in einer Fußnote damit wirbt, den Zinssatz schon seit Juni nicht mehr geändert zu haben, ist, dass der Zinssatz von 2,25 % p.a. angeboten wird, sobald ein Guthaben von mehr als 50.000 Euro besteht.
Ein Anleger muss also durchaus finanzstark sein, um überhaupt von diesem Angebot profitieren zu können. Wer als Kleinsparer auf die Bank zugeht, hat erst einmal wirklich schlechte Karten.
An der Stelle, wo viele Banken auch bereits 2,7 % p.a. anbieten, bietet die Merkur Bank dem Kleinanleger ein ganzes Prozent Zinsen. Wie gütig!
Daher ist es aus meiner Sicht immer wichtig, dass man sich die Konditionen der Sparanlage immer ganz genau ansieht, ehe man die ersten Anlagebeträge überweist. Denn ansonsten kann es wie im Fall Merkur Bank nur allzu schnell ein böses Erwachen geben.
Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Interessenten auch einmal diese schwierige Darstellung der Mitbewerber sehen würden, denn das ist ja aus meiner Sicht glasklar gesteuert. Da der Zinssatz nicht wirklich schlecht ist, wenn man denn das nötige Kleingeld hat, fände ich eine Negativwertung unfair und vergebe daher eine neutrale Einschätzung.
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Geld bei einer Privatbank anzulegen, war für mich eine neue Erfahrung und auch eine interessante: Schließlich ist es zumeist gerade eine Intention von Privatbanken, ein Stück weit Exklusivität zu bieten.
Die in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen ansässige Merkur Bank hat mich dabei als Kunden gelockt. Seitdem andere Anbieter das Tagesgeld auf eine Höhe von etwa 1,5 % gesenkt hat, nutze ich das Tagesgeld Premium der Merkur Bank.
Bei einer Einlagensicherung von über 12 Millionen Euro brauche ich mir darüber auch keine Gedanken über die eventuell mangelhafte Sicherheit zu machen. Ich kann mich entspannt zurücklehnen.
Ganz im Gegenteil, erscheint mir das Produkt doch recht locker. Kein Aktionsangebot, nein, an alle Kunden richtet sich die Offerte, Geldbeträge von 25.000 bis 200.000 Euro zu 1,65 % p.a. anlegen zu können. Für darunterliegende oder auch darüberliegende Beträge gilt ein jeweils niedrigerer oder höherer Zinssatz. Übrigens dann auf die Gesamteinlage, weshalb man bei der Höhe seiner Einlage mit etwas Konzentration dabei sein sollte, damit die Anlage nicht nachher mit einer Enttäuschung über zu geringe Zinsen endet.
Die Zinsgutschrift erfolgt quartalsweise, was ich auch recht anlegerfreundlich finde.
Die Kontoeröffnung wiederum geschieht auch hier online, sofern man nicht in unmittelbarer Nähe zu einer der Zweigstellen wohnt, was für mich leider nicht in Frage kommt. So druckte ich mir die Kontoeröffnungsunterlagen aus und besuchte die Post-Filiale. Dort wurde dann eine Post-Ident-Legitimation durchgeführt. Eine Abschrift meines Ausweises wurde angefertigt, die ich anschließend unterschrieb.
Die Unterlagen kamen zur Bank, die mich ebenfalls wenige Tage später mit Post bedachte. So konnte ich dann nach einer kurzen Umbuchung eine Ersteinlage auf mein Merkur Bank Tagesgeld Premium anweisen.
Mit der zügigen Kontoeröffnung wie auch dem angenehmen Zins auf die Gesamteinlage, auch auf relativ hohe Beträge somit, kann ich meine Bewertung mit Zufriedenheit untermauern. Daher werde ich die Einlage auch erst einmal dort belassen, bis es wieder ein wenig Bewegung auf dem Geldmarkt gibt.
Tim Kiesewetter
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Die Merkur Bank Horowicz KG wurde von den Herren Zanwel, Motek und Hela Horowicz 1959 gegründet. Das Geschäftsmodell sah den Handel mit Medaillen (u. a. münzähnliche Gold- und Silberstücke) und Sorten (ausländische Währungen) vor.
Später kamen das Baufinanzierungsgeschäft sowie die Tätigkeiten einer Vollbank dazu.
Neben dem Stammsitz in München existieren noch Filialen in Ingolstadt (ehemaliges Bankhaus Sinzinger KG) und Stuttgart.
Erstaunlicherweise gibt es in Thüringen und Sachsen gleich 5 Filialen. Diese befinden sich in den Städten Auerbach, Jena, Markneukirchen, Treuen und in Weimar.
Wer von einer positiven Entwicklung der Bank überzeugt ist, kann an der Börse Aktien der Merkur Bank kaufen. Andernfalls kann er sie (leer-)verkaufen. Die Wertpapierkennnummer (WKN) lautet 814820.
MERKUR BANK KGaA
Bayerstr. 33
80335 München
Telefon: 089.59998-0
Telefax: 089.59998-0
BLZ: 70130800
SWIFT / BIC: GENODEF1M06
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Alle Erfahrungsberichte sind die persönlichen Ansichten des jeweiligen Autors, sie spiegeln nicht die Meinung von [optimal-banking] wieder.