von Sascha Niedung, 21.2.2012
Als ich am Karnevalssamstag durch die Kölner Innenstadt zog, um einer Bekannten aus Berlin die schunkelnde Domstadt zu präsentieren, war ich doch erstaunt, als ich feststellte, dass sich eine Bankfiliale der Kölner Bank geöffnet präsentierte.
Die hiesige Volksbank war festlich geschmückt und auch die Angestellten eher bunt als öde, so dass man sich durchaus willkommen fühlte. Vielmehr jedoch strahlte mich ein Flip-Chart an, auf dem deutlich sichtbar vermerkt wurde, dass ein Sparangebot rief, das bis zu 4,3 % p.a. ausschütten würde.
Sicherlich wieder ein Sparplan, dachte ich mir und konnte doch meinen Blick nicht ganz abwenden. Dieses fiel meiner Begleitung auf, als auch der Empfangsdame, die mich fortwährend anlächelte. Um nicht doch am Ende ein Karnevalsangebot zu verpassen, trat ich in die Filiale ein und begrüßte die Mitarbeiterin freundlich.
Sie hatte vorher bereits meinen Blick auf das Chart erkannt und fragte direkt, ob ich Interesse am Wünsch-dir-was! SPAREN hätte. Das sagte mir auf Anhieb natürlich nicht viel, aber der Zusammenhang mit der Werbung war schnell offensichtlich.
Sie stellte mir das Produkt vor, womit ich mich in der Annahme eines Sparplans bestätigt fühlte. Dabei sind die Rahmendaten jedoch relativ starr: Die Laufzeit ist zwischen 10 bis 18 Jahren genauso fest, wie sehr kleine Sparraten von maximal Fünfzig Euro.
Auch Einmalzahlungen, die in dem Zusammenhang ja auch primär den Grund meines Besuches waren, schloss die Beraterin aus. Damit kann man diesen großartigen Zinssatz nicht so recht nutzen, gab ich an, worauf die Beraterin antwortete, dass es sich bei diesem Produkt eher um ein Angebot handelt, um sich etwa Geld für den Führerschein anzusparen oder als Großvater etwas für den Enkel zurückzulegen.
Mein Gefühl sagte mir auch bei der Präsentation des Produktes, dass ebendieses für den reinen Tagesgeldanleger oder auch Festgeldfreund nicht so recht geeignet ist. Zumal die Laufzeit auch bedeutend länger ist, als etwa mehrjährige Sparbriefe, die dieselbe Rendite abwerfen.
Natürlich ist mir jedoch klar, dass sich die Volksbanken im Regelfall nicht um Zinsangebote kümmern, sondern eher am Wohlergehen der Genossenschaft interessiert sind, weshalb ich ein neutral vergebe.
Für mich selbst ist dieser Sparplan nicht interessant, weil zu wenig Geld eingezahlt werden kann und die Laufzeit zu lang ist. Wer jedoch tatsächlich in kleinen Raten sparen möchte und dabei auch eine lange Laufzeit wünscht, vielleicht für einen großen Wunsch, der derzeit noch keine Rolle spielt, sollte sich durchaus nach ähnlichen Produkten bei seiner Hausbank erkundigen. Dabei sollte jedoch auch bei der langen Laufzeit mindestens eine vier vor dem Komma stehen.
Alle Erfahrungsberichte sind die persönlichen Ansichten des jeweiligen Autors, sie spiegeln nicht die Meinung von [optimal-banking] wieder.