von Sascha Niedung, 27.06.2012
Knapp vorbei ist auch daneben. Diese Weisheit, wohl schon zigfach gehört, darf nun wohl auf mein neuestes Projekt aus dem Spektrum des Festgeldes gelten.
Träumen tat ich nämlich bereits von einem Festgeldabschluss mit ansehnlicher Rendite. So konnte ich dem Internet entnehmen, dass sich die Akbank kürzlich durch eine Unternehmensschmelzung unter den Schirm deutscher Einlagensicherung bewegen durfte.
Das erfreut, da dadurch Geldanlagen gefühlt sicherer sind, als im Ausland und ich persönlich lieber dort Geld anlege.
Die Information, dass an diesem Montag der Zinssatz für das einjährige Festgeld von 3,00 % p.a. auf 2,50 % p.a. gesenkt wird, ließ bei mir die Alarmglocken schrillen. Im Kern heißt eben jenes doch: 12 Monate zu 3,00 % p.a. bei deutscher Einlagensicherung!
Direkt im Anschluss sammelte ich in meinem Geiste den verfügbaren Anlagebetrag zusammen und wollte direkt losstarten. Leider musste ich über die Internetseite erkennen, dass ein Abschluss des Festgeldes das Vorhandensein eines Tagesgeldkontos bedingt.
Es ist also nicht möglich, einfach ein Festgeld abzuschließen und den Anlagebetrag vom Referenzkonto anzuweisen oder einziehen zu lassen.
Ärgerlich und zeitintensiv! Genau daran lag dann in der Folge auch mein Problem. Zunächst jedoch tat diese Information meiner Freude keinen Abbruch, konnte ich doch in den Formularen zwei Dokumente ersehen, Eröffnung Tagesgeldkonto und Weisung Festgeldanlage.
Alles klar, dachte ich mir, ich sende der Akbank diese Unterlagen einfach gesammelt zu und direkt am Montag kann dann auch der Anlagebetrag angewiesen werden – natürlich zu drei Prozent. Erst beim näheren Lesen musste ich erneut erkennen, dass es sich hierbei jedoch um das klassische Festgeld handeln sollte und nicht um die online abschließbare Variante, die einen wirklich erheblichen Zinsaufschlag vorweisen kann.
Nun war meine Euphorie tatsächlich sehr gedämpft. Und ich rechnete im Stillen die Zeit aus mit der Erkenntnis, dass ich die Regelprozedur nicht schaffen würde: Ist das vielleicht auch ein Grund für das Produktkonstrukt?
So können Neukunden von Zinsanpassungen oder auch besser ausgedrückt "nur noch kurz angebotenen Zinssätzen" nicht profitieren. Ich wollte jedoch nichts unversucht lassen und schrieb der Bank eine eMail, in der ich mein Interesse an dem Produkt kundtat.
Tags darauf wurde ich von einer höflichen Dame angerufen, die mir sinngemäß vortrug, dass eine Eröffnung nur im Regelprozess möglich wäre und ich selbst entscheiden kann, ob ich es probiere. Da aber die Zugangsdaten für das Online-Banking auch zeitverzögert verschickt werden, habe ich ehrlich gesagt keine Chance, diesen Prozess so als solches zu durchlaufen.
Eine Alternative konnte man mir nicht anbieten. Auch wenn die Bedingungen klar sind und die Kritik möglicherweise nicht fair ist, möchte ich beifügen, dass ich derartige Situationen mit anderen Banken bereits anders lösen konnte.
Dort wurden Anlagebeträge reserviert, Kulanztage eingeräumt oder ein persönlicher Ansprechpartner benannt, der das ganze über die Bühne bringen würde.
Zudem sind die technischen Möglichkeiten in Zeiten von Fax und vielmehr Scan so ausgereift, als dass ich sämtliche Unterlagen wie auch einen Personalausweis bereits vorab senden könnte. Auch das PostIdent würde selbstverständlich vor Zinsänderungstermin am Montag bei der Bank eingehen.
Von daher trauere ich nun ein wenig der Chance nach wohl letztmalig hohen Zinsen für eine Jahreslaufzeit hinterher und hoffe, dass vielleicht noch ein weiteres Angebot folgt. Ein wenig mehr Kulanz von der Akbank hätte in diesem Fall für einen wirklich glücklichen Kunden gesorgt.
Festgeld-Vergleich + aktuelle Empfehlung ansehen.
Alle Erfahrungsberichte sind die persönlichen Ansichten des jeweiligen Autors, sie spiegeln nicht die Meinung von [optimal-banking] wieder.