Im Herbst 2012 wurde die Katze aus dem Sack gelassen: Die einstige Krisen- und Pleitebank Hypo Real Estate (HRE) will sich künftig teilweise über deutsche Sparer refinanzieren. Der Spiegel, das Handelsblatt und viele mehr haben darüber berichtet.
Zwar heißt es offiziell erst, man prüfe den Einstieg ins Einlagengeschäft mit Privatkunden, doch wer sich die Erfolge von ausländischen Direktbanken wie der Bank of Scotland oder MoneYou anschaut, weiß, dass es ein verlockender Weg für eine Bank ist.
Immerhin hat es die IKB, ebenfalls eine Pleitebank mit staatlicher Unterstützung, mit ihrer Direktbank-Niederlassung IKB Direkt vorgemacht. Innerhalb weniger Monate sammelte sie mindestens 3 Milliarden Euro von deutschen Sparern über Tagesgeld- und Festgeldkonten ein.
PBB bedeutet „Deutsche Pfandbriefbank“. Diesen Namen hat die HRE angenommen, um ihr Krisen- und Pleiteimage abzulegen. „PBB – Deutsche Pfandbriefbank“ klingt seriös und sicher. Ein cleverer Zug des Kreditinstituts!
Tja, wer weiß das heute schon bei großen Banken? Vor allem in Zeiten, in denen Bilanz-Tricksereien gesetzlich erlaubt sind!
Fakt ist jedoch, dass beim künftigen PBB Tagesgeld genau dieselbe gesetzliche Einlagensicherung wie bei anderen Banken auch gilt. Also 100 % Sicherheit auf die ersten 100.000 Euro. Das dürfte für die meisten Privatanleger reichen.
Abzuwarten bleibt, ob die PBB dem freiwilligen Einlagensicherungssystem des Bundesverbandes deutscher Banken beitritt. Dann könnten sich auch größere Vermögen unabhängig von der Solidität der PBB Bank sicher fühlen.
Schaut man sich an, was die IKB gemacht hat, dürfte das eine Blaupause für die PBB Bank sein. Mit den eingenommenen Tagesgeld- und Festgeldern zahlte die IKB zügig einen Großteil der Staatshilfe zurück.
Zynische Zungen meinen: Solange Staatshilfe besteht, sind die Gehälter und Boni für Manager gedeckelt. Fällt die Staatshilfe weg, kann man wieder alleine entscheiden, wie viel Geld man den „höheren Banketagen“ zahlt.
Ja, davon ist auszugehen. Möchte eine Bank Abermillionen und Milliarden an Einlagen über Tagesgeld generieren, muss sie einen Angreiferzinssatz bieten. Konkret sind das die Plätze 1 bis 3 in den bekannten Tagesgeld-Vergleichen.
Der Zinssatz für das PBB Tagesgeld wird solange sehr attraktiv sein, bis die Pfandbriefbank ihre Milliarden, die sie braucht, eingesammelt hat. Anschließend geht es für die Bank darum, diese Einlagen möglichst günstig zu behalten.
Das kann man wiederum gut an der IKB sehen. Die Bank startete mit einem guten Zinssatz, dann erhöhte sie sogar noch die Konditionen, bis sie ihre Zielsumme an Einlagen zusammen hatte. Dann begannen langsam die Zinssenkungen. In diesem Zusammenhang dürfte auch ein Festgeld seitens der PBB platziert werden, da es die Planungssicherheit der Bank deutlich erhöht, weil es Anlegerkapital bindet.
Tagesgeld ist täglich vom Anleger abrufbar. Sollte der Zinssatz nicht mehr top sein, raten wir unseren Lesern den Wechsel zu einem anderen Anbieter mit höheren Zinsen. Tagesgeld ist eine der am besten vergleichbaren Geldanlagen überhaupt. Und aufgrund der gesetzlichen Spielregeln sind die Anbieter wunderbar austauschbar.
Wir wünschen der PBB einen guten Start in den deutschen Tagesgeldmarkt und allen interessierten Anlegern möglichst hohe und dauerhaft gute Zinsen.
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