Beamte auf Lebenszeit werden nur gekündigt, wenn sie zu Freiheitsstrafen von mehr als einem Jahr verurteilt werden. Und das kommt selten vor. Ihre Besoldung ist durch den Staat gesichert und wird gesetzlich garantiert pünktlich ausgezahlt. Viele Angestellte im öffentlichen Dienst stehen Beamten gleich.
Diese Sondersituation bei der Einkommenssicherheit erweist sich bei Banken auf der Kreditseite als großer Vorteil. Oft werden Beamten günstige Kreditkonditionen eingeräumt. Spezialisierte Marketing-Abteilungen der Banken buhlen sogar um die Kundschaft aus den Amtsstuben.
Auf dieser Seite stellen wir die Idee einer vorsorglichen Kreditlinie zu günstigen Konditionen vor. Nachdem Sie diese Seite gelesen haben, kennen Sie ein System, wie Sie als Kreditnehmer künftig viel Geld durch bessere Zinsen sparen.
Es bleibt Ihnen anschließend nur noch die Wahl, den richtigen Bankpartner für Sie zu finden.
Die Abonnenten des Verbraucher-Magazins „Finanztest“ kennen bereits seit Jahren die Rüge, dass viele Banken absolut überhöhte Dispozinsen berechnen.
Laut den Preisverzeichnissen der kontoführenden Banken landauf und landab gibt es hier keine Zinsvorteile für Beamte.
Aber es gibt eine clevere Idee: Einrichten eines Dispo-Kredits bei einer anderen Bank. Bei Bediensteten des öffentlichen Dienstes natürlich bei einer Spezialbank, die der Kundengruppe besonders günstige Konditionen einräumt.
Mal angenommen, Ihr Konto befindet sich pro Jahr durchschnittlich 180 Tage mit 1.000 Euro im Minus. Dann zahlen Sie bei den großen und bekannten Filialbanken zwischen 60 und 100 Euro an Zinsen dafür.
Bis auf ein paar Ausnahmen von sehr guten Internetbanken (beispielsweise DKB oder ING-DiBa) gehen oftmals die Dispozinsen erst ab 10 % p.a. los. Es gibt auch Anbieter, die 18,9 % berechnen.
Eine Kreditlinie bei einer anderen Bank, ein sogenannter Abruf- oder Rahmenkredit, ist ein Bankprodukt, welches speziell für die Kreditnutzung entwickelt wurde und deswegen mit relativ guten Zinsen versehen ist.
Bei Spezialanbietern für den öffentlichen Dienst wie der Allgemeinen Beamten Kasse (ABK) sind die Konditionen nochmals günstiger als bei allgemeinen Direktbanken.
So zahlt man in dem oben aufgeführten Beispiel laut Auskunft der ABK lediglich 30,56 Euro bei einem Zinssatz von 6,25 % effektiv. Es handelt sich also um eine Ersparnis von gut und gerne 100 %.
Die ABK bietet die Kreditlinie, bei ihr „DispoPlus Kredit“ genannt, bis zu einer maximalen Höhe von 5.000 Euro an. Bei Neukunden kann es sein, dass auch erst eine geringere als die beantragte Summe genehmigt wird, weil man den Kunden und sein Zahlungsverhalten erst kennen lernen möchte.
Sie können sich die Kreditlinie einrichten lassen und überhaupt nicht nutzen. Zum Beispiel vorsorglich für finanzielle Sondersituationen. Dann haben Sie weder Zinsen noch Gebühren an die Beamten-Kasse gezahlt.
Nutzen Sie hingegen die Kreditlinie, werden Ihnen nur die Zinsen für die tatsächlich genutzte Summe sowie die tatsächlich genutzten Tage berechnet. Das ist fair und günstig.
Leider wird die Kreditlinie der Allgemeine Beamten Kasse nur für eine Laufzeit von 24 Monaten gewährt. Fast alle anderen Anbieter richten den externen Dispokredit dauerhaft, also für eine unbegrenzte Laufzeit, ein.
Was nach Ablauf der zwei Jahre erfolgt, ist unschön, muss aber der Fairness halber erwähnt werden: Ein Mitarbeiter bekommt Ihre Kreditlinie zur erneuten Prüfung auf den Tisch.
Es wird eine neue Schufaabfrage durchgeführt und Informationen über Sie und ggf. Ihren Ehepartner (falls beide Kreditnehmer sind) aus öffentlich zugänglichen Quellen gesucht. Das ist wirklich kein Witz. Das ist uns nämlich selbst bei unserem Testkonto passiert! In unserem Fall wurde noch mit Vermutungen bei der Bonitätsbewertung gearbeitet. Ein zweites Kind war in unserem Fall ein negativer Faktor bei der Bonitätsbewertung.
Was die Allgemeine Beamten-Kasse allerdings nicht macht, ist Kontakt mit dem Kunden aufzunehmen, um von ihm direkt weitere Informationen zu erhalten bzw. die aus fremden Quellen gewonnenen Daten zu besprechen.
Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass Auskunfteien und öffentlich zugängliche Informationen nicht unbedingt vollständig, richtig oder aktuell sein müssen, finden wir dieses Vorgehen der ABK, vorsichtig ausgedrückt, „unschön“. Vielleicht der Kostendruck wegen der günstigen Zinsen?
Kurzum: Meint die Bank, Sie seien noch würdig weiterhin eine Kreditlinie nutzen zu dürfen, bekommen Sie ein Folgeangebot. Falls nicht, bekommen Sie einen „blauen Brief“ und Ihr Dispo-Kredit hat sich in Luft aufgelöst.
Für die Allgemeine Beamten Kasse spricht vor allem der günstige Zinssatz und die Ausrichtung auf die spezielle Zielgruppe Beamte und Angestellte aus dem öffentlichen Dienst. Mittlerweile nimmt sie auch andere Kunden auf, die in fester Anstellung sind; das wird jedoch gerade im Beamtenbereich nicht so gerne kommuniziert.
Problematisch ist aus unserer Sicht der schlechte Umgang mit dem Kunden. Falls Ihr Leben jedoch sehr gleichmäßig verläuft und sich weder bei den Kindern noch bei der Einkommens- und Finanzierungssituation etwas ändert, hat die Bank kaum Grund, Ihre Kreditlinie zu kündigen. Und sie können sehr lange zufriedener Kunde der ABK sein.