Heimliche Enteignung – Geld schützen

 

Wie man Vermögen vor der heimlichen Enteignung schützt

Experten-Antworten von Michael Rasch und Michael Ferber (Neue Züricher Zeitung) – Teil 2 der Buchvorstellung

Die heimliche Enteignung – Buchcover Deutschland
bei amazon.de unter ISBN 3898797139 verfügbar

Das spannende Aufklärungs- und Ratgeberbuch „Die heimliche Enteignung – So schützen Sie Ihr Geld vor Politikern und Bankern“ haben wir Ihnen in Teil 1 vorgestellt.

Die beiden Autoren Michael Rasch und Michael Ferber sind im Wirtschaftsresort der Neuen Züricher Zeitung tätig und beschäftigen sich seit Jahren mit der Thematik der verdeckten Enteignungspolitik und wie man sein Vermögen davor weitestgehend schützen kann.

Für unsere Leser haben wir mit den beiden Autoren eine Gesprächsrunde vereinbart. Auf dieser Seite findet Sie das Wichtigste kompakt und verständlich zusammengefasst.

Es folgen 7 wichtige Fragen und Antworten zur kommenden heimlichen Enteignung.

1. Welches Szenario kommt auf uns zu?

Micheal Rasch und Michael Ferber
Micheal Rasch und Michael Ferber antworten hier auf wichtige Fragen

Redaktion: Ihre fünf Szenarien haben Sie überschrieben mit:

Welches Szenario sehen Sie aktuell als das wahrscheinlichste an?


Michael Rasch: Derzeit befinden sich viele Länder in einem „Durchwurstel-Szenario“ mit deflationären Tendenzen. Finanzielle Repression ist an der Tagesordnung, wie die negativen Realzinsen in vielen Ländern zeigen. De facto verlieren die Sparer also permanent Geld.

Die Zentralbanken dürften mit ihrem Gelddrucken weiterhin alles versuchen, damit die Wirtschaft nicht in ein Deflations-Szenario abrutscht. Dies vergrössert auf mittlere bis längere Sicht aber die Gefahr, dass die Inflation steigt.

doppelte Enteignung: erst negative Realzinsen – dann hohe Inflationsraten

Es ist zu befürchten, dass die Billionen an neu geschaffenem Geld schliesslich in den Wirtschaftskreislauf gelangen. So würden die Sparer doppelt enteignet: zunächst durch negative Realzinsen und anschliessend durch hohe Inflationsraten. Es besteht also ein grosses Risiko, dass verschiedene Szenarien aufeinander folgen.

2. Wie sollte man sein Vermögen aufteilen?

Redaktion Wie würden Sie ein Vermögen von 100.000 Euro demnach auf die im Buch besprochenen Anlageklassen verteilen? Der Einfachheit halber unterstellen wir, dass für sonst alle potenziellen Risiken wie Berufsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit, Schuldendienst genügend vorgesorgt ist.


Michael Ferber: Die Vermögensaufteilung, die sogenannte Asset Allocation, lässt sich nicht holzschnittartig bestimmen. Vielmehr handelt es sich dabei um einen individuellen Entscheid für jeden Anleger.

Wie ein Investor sein Vermögen verteilt, hängt auch in der Schuldenkrise von seiner persönlichen Risikofähigkeit und Risikobereitschaft ab. Die „richtige“ Asset Allocation ergibt sich auch daraus, welche Ziele ein Investor mit der Geldanlage verfolgt. Wer beispielsweise in fünf Jahren ein Haus kaufen will und dafür spart, sollte in diesem kurzen Anlagezeitraum bis dahin keine grossen Risiken eingehen, um das Geld „zusammen zu halten“.

Der Prozess der Verteilung des Geldes auf verschiedene Anlageklassen beginnt mit der Festlegung der Aktienquote. Grundsätzlich empfiehlt es sich, einen gewissen Teil des Geldes in Aktien anzulegen. Allerdings sind die Papiere risikoreich – man sollte man dort nur Geld investieren, das man auf längere Sicht nicht braucht. Zusätzlich sollte sich der Investor überlegen, ob er mit einem hohen Aktienanteil auch weiterhin ruhig schlafen kann.

Michael Rasch: Grundsätzlich empfiehlt es sich allerdings, im derzeitigen Umfeld stärker auf Sachwerte zu setzen.

Sachwerte wie Aktien – keine Anleihen

Anleihen bringen nach ihrer 30-jährigen Hausse kaum mehr Rendite, in vielen Fällen kann man da das Geld gleich auf dem Tagesgeldkonto liegen lassen.

Ausserdem handelt es sich bei Anleihen oder Cash-Anlagen um Nominalanlagen, die in einer Inflation entwertet werden. Da sie in einer Inflation ihren Wert besser bewahren dürften, sind reale Werte wie beispielsweise Immobilien, Rohstoffe oder auch Aktien zurzeit attraktiver.

3. Ist die Schweiz ein sicherer Zufluchtsort?

Hier geht es in die Schweiz
Schweiz als Zuflucht­sort für Menschen und/oder Vermögen?

Redaktion Sie beide stammen aus Deutschland, arbeiten aber seit Jahren in herausgehobener Stellung für die Neue Zürcher Zeitung und leben in der Schweiz. Sehen Sie die Schweiz als sicheren Zufluchtsort in Europa für Vermögen, aber auch zum Leben?


Michael Rasch: Das Schweizer Bankgeheimnis in den vergangenen Jahren unter Druck geraten. Schaut man allerdings über die Grenze in die Nachbarländer, so ist die Schweiz mit Sicherheit weiterhin ein sicherer Zufluchtsort für Vermögen.

Die Privatsphäre wird hier mehr respektiert und geschützt als in anderen europäischen Ländern. Dabei handelt es sich um einen urliberalen Gedanken, was in den Nachbarländern oft falsch interpretiert und missverstanden wird. Dass Bankkonten vom Staat in grossem Stil „durchleuchtet“ werden, ist jedenfalls in der Schweiz nicht denkbar.

Privatsphäre – auch in Vermögensfragen – wird in der Schweiz mehr respektiert

Michael Ferber: Auch sind die öffentlichen Haushalte gesünder, weshalb der Staat weniger stark auf private Vermögen zugreift. Der Staat ist insgesamt gesehen also weniger „räuberisch“ als in den sozialdemokratisch geprägten Nachbarländern.

Michael Rasch: Dies liegt vor allem auch am Steuerwettbewerb zwischen den einzelnen Kantonen. Dieser Wettbewerb hält gierige Politiker im Zaum und lässt die Steuern nicht über ein gewisses Niveau steigen. Dieses dezentrale Denken wird international ebenfalls missverstanden.

4. Amtliche Inflationsrate treffend?

5 Jahre Inflation

Redaktion Wie denken Sie über die Inflationsrate, die monatlich vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wird?


Michael Ferber: Die angesprochene Inflationsrate spiegelt einen klassischen Warenkorb. Die Zusammensetzung hat sich jedoch über die Jahre und Jahrzehnte geändert. Anfang der 1980er Jahre gab es beispielsweise noch keine Handys und Personal Computer. Von daher ist ein Vergleich mit früher problematisch. Über die Zusammensetzung kann man zudem immer trefflich diskutieren.

Ferner spiegeln die offiziellen Inflationsraten in vielen Ländern, so auch in Deutschland, zu wenig oder zum Teil gar nicht die Entwicklung von Vermögenspreisen wie Immobilien, Aktien, Rohstoffen und so weiter.

nach offizieller Lesart gab es kaum Inflation, obwohl vieles teuerer wurde …

So gab es nach offizieller Lesart in den vergangen 20 Jahren kaum nennenswerte Inflation, doch zugleich explodierten die Werte von manchen Vermögenspreisen. Dies konnte man in den USA beispielsweise beim Nasdaq-Börsenindex oder am Häusermarkt beobachten. In Deutschland war der Neue Markt der Frankfurter Börse ein Beispiel für die sogenannte Asset-Price-Inflation.

5. Gold für Kleinanleger?

Goldmünze Wiener Philharmoniker
Anlagemünze aus purem Gold – Infos dazu

Redaktion Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur der Finanztest, sagte in mehreren TV-Talkrunden, dass Anleger mit einem Vermögen von unter 300.000 Euro sich nicht mit Gold als Anlage beschäftigen brauchen.

Was meinen Sie? Wann und ab welchem Vermögen sollte man sich mit den Themen Gold und Edelmetalle als Anlageform beschäftigen?


Michael Ferber: Aus unserer Sicht ist eine Beimischung von Gold in einem Portfolio durchaus auch für Anleger mit kleineren Vermögen denkbar. Allerdings sind dabei die Transaktionsgebühren zu beachten.

Gerade bei Goldmünzen schlagen diese oft stark durch – die Spannen zwischen den Ankaufs- und Verkaufspreisen sind also sehr gross.

Ja, Gold als Beimischung – auf die Kosten achten!

Michael Rasch: Eine gute Möglichkeit für die Anlage auch kleinerer Beträge in Gold sind physisch unterlegte Exchange-Traded Funds (ETF).


Die 6. Frage und Antwort betrifft Schweizer Staatsbürger. Es geht darum, ob es für Schweizer sinnvoll sein kann im Euroraum Tagesgeld zu höheren Zinsen anzulegen. Wen das interessiert, kann dies auf unser Schweizer Partnerseite nachlesen.

7. Tagesgeld statt Anleihen?

Zinsmelder
mit dem Zinsmelder sind Tagesgeld­anleger immer auf dem Laufenden

Redaktion Wenn Sie ein Freund fragt, ob er lieber Anleihen kaufen oder sein Geld auf ein Tagesgeldkonto einzahlen soll – was raten Sie ihm?


Michael Rasch: Angesichts der derzeitigen Renditen von Anleihen sollte er das jedenfalls genau durchrechnen. Beim Kauf einer Obligation fallen ja einige Gebühren an.

Ausserdem sollte der Anleger auch bei Bonds diversifizieren, also die Risiken auf mehrere Anleihen streuen. Hierzu würde sich theoretisch der Kauf eines Anleihenfonds anbieten. Die Kosten sind bei solchen Produkte im Allgemeinen allerdings so hoch, dass sich das nicht lohnt.

Auch die Renditeaufschläge von Unternehmensanleihen und selbst von Hochzinsanleihen sind in letzter Zeit stark zurückgegangen. So besteht die Gefahr, dass Anleger hier für eine kleine Rendite ziemlich hohe Risiken eingehen.

Tagesgeld in vielen Fällen besser als Anleihen

Wahrscheinlich ist ein Tagesgeldkonto in vielen Fällen und gerade für Investoren mit kleineren Anlagebeträgen attraktiver als der Kauf von Anleihen.

Michael Ferber: Allerdings sollten Sparer hier darauf achten, dass es sich um einen seriösen Anbieter handelt. Das Beispiel mit der isländischen Kaupthing Bank haben wir ja bereits erwähnt.

Zusammenfassung

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass auf uns Zeiten, in denen die Bürger mehr oder weniger heimlich enteignet werden, zu kommen. Der erste und beste Schritt dem entgegen zutreten ist, sich Kenntnisse darüber anzueignen.

bilden Sie sich auf diesem Gebiet weiter, beispielsweise mit einem Buch

Eine empfehlenswerte Möglichkeit ist das Buch „Die heimliche Enteignung – so schützen Sie Ihr Geld vor Politikern und Bankern“ von unseren beiden Gesprächspartner Michael Rasch und Michael Ferber. Vielen Dank für Ihre Antworten für unsere Leser!

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