von Tim Kiesewetter, 12.8.2011
Eine kürzlich geführte Diskussion mit einem guten Freund gipfelte in der Ankündigung, dass er sich die beste Kreditkarte auf Erden zugelegt hätte.
Ich war sehr erstaunt über die Aussage, sind doch die Konditionen zwischen Kreditkarten nicht mehr derart unterschiedlich, wie es möglicherweise noch vor einigen Jahren der Fall war.
Auf seine Erläuterung war ich sehr gespannt und durfte von der Santander Consumer Bank FERRARI CARD erfahren. Diese wird von der Santander Consumer Bank herausgegeben, die in letzter Zeit nicht unbedingt mit besten Konditionen glänzen konnte, sondern eher Mittelmaß anbietet, was etwa Kosten für das Girokonto oder die Guthabenverzinsung auf dem Tagesgeld betrifft.
Höchst neugierig wollte ich mich daher schlau machen und gab einfach den Namen der Ferrari Card bei Google ein, was mich zur Produktseite der Santander Consumer Bank führte.
Dort stellte ich dann erstmals fest, wieso mein Bekannter so begeistert war, doch konnte neben dem Layout keine weitergehende Begeisterung in mir feststellen.
So wird etwa die Chance auf exklusive Ferrari-Events mit einem schlichten Gewinnspiel abgebildet, was mir im Gegenzug keinen wirklichen Vorteil ermöglicht, meiner Marke näher zu kommen, sofern ich es möchte.
Allenfalls der Rabatt im Ferrari Store scheint hier maßgebend, doch habe ich mein ganzes bisheriges Leben noch keinen Menschen kennengelernt, der dort schon einmal eingekauft hat oder aber regelmäßig einkauft.
Neben einer schönen Aufmachung und den witzigen Angeboten, die mir als Nicht-Rennstall-Fan überhaupt nichts bringen, war ich sehr auf die Bedingungen der Santander Consumer Bank FERRARI CARD gespannt. Hier zeigt sich häufig erst, was von einem Angebot der Bank zu halten ist.
Bevor nämlich ein Antrag erfolgt, wie als Aufforderung auf der Seite dargestellt, sollte stets das Preisverzeichnis studiert werden, unverzichtbar gerade bei Kreditkarten, die sich im ungünstigen Fall auch als Schuldenfalle entwickeln können.
Als ich das Preisverzeichnis der Santander Consumer Bank FERRARI CARD durchlas, war für mich direkt klar, dass mein guter Freund einem Irrtum aufgesessen ist. Denn bereits für die jährliche Bereitstellung fordert die Bank eine Vergütung in Höhe von 24,90 Euro. Das ist keineswegs günstig, halte ich persönlich doch jeglichen Preis oberhalb von 20 Euro für teuer.
Ferrari wünscht dort scheinbar auch eine Beteiligung an den Gebühren, was zu derartigen Sprüngen führt. Noch bedeutender war für mich allerdings der derzeit gültige effektive Jahreszins von deftigen 13,98 % p.a., also fast 14 % p.a. im Falle der Teilzahlung.
Auch die Verfügung am Bargeldautomaten lässt sich Ferrari mit seinem Angebot großzügig entlohnen. Wer sich dann etwa zu einem Ausflug in die italienische Heimat wagt, darf 3,5 % des Abhebebetrages zahlen, mindestens jedoch eine Gebühr von 5,75 Euro.
Auch hier sind aus meiner Erfahrung eher Betrage um 5,00 Euro üblich. Wie aus der gesamten Schilderung üblich, gönnt sich die Santander Consumer Bank mit ihrem Kreditkartenangebot einen Schuss extra.
Leider jedoch auf die Rechnung des Kunden und nicht an zusätzlicher Funktionalität. Das ist nicht nur bedauerlich, sondern wird auch dazu führen, dass ich mit Nachdruck versuchen werde, meinen guten Freund zu einer Kündigung dieser Kreditkarte zu bewegen.
www.santanderconsumer.deErfahrungsbericht schreibenÜbersicht
• Interview mit dem Kundenservice der Santander Bank, Thema Tagesgeld
• Erfahrungen zum BIGBANK Festgeld, Anbieter aus Estland mit hohen Zinsen
• Vorstellung der DKB Visa Card, eine Vorzeige-Kreditkarte
Alle Erfahrungsberichte sind die persönlichen Ansichten des jeweiligen Autors, sie spiegeln nicht die Meinung von [optimal-banking] wieder.