von Karin Spangenberg, 31.10.2011
Es musste wohl passieren. Schon seit einiger Zeit frage ich mich, wieso so auffallend viele Banken kostenfreie Girokonten anbieten.
So warb die Commmerzbank für ihr Festgeld (TopZins-Anlage) zum Zeitpunkt des Erfahrungsberichts auf ihrer eigenen Internetseite.
Ich besitze schon seit einiger Zeit mein Girokonto bei der Commerzbank Berlin und bin dort auch zufrieden, wenn nicht unbedingt sehr zufrieden, aber ich komme mit den Leistungen der Bank einigermaßen gut aus.
Häufiger bereits wurde ich am Schalter auf diverse Themen angesprochen und nun wurde es mir doch etwas zu bunt. Einmal höflich zu fragen, ob für das Alter vorgesorgt hat, kann man ja sicherlich noch als Form der Sorge verbuchen, aber nach meiner neuesten Erfahrung habe ich wirklich nun erst einmal genug von persönlichen Besuchen bei der Bank.
Ich werde nun versuchen, sämtliche Kontakte und Korrespondenz lieber über das Brieffach der Bank abzuwickeln. Ob ich den Scheck nun am Schalter einreiche oder mittels Einschreiben ins Brieffach einwerfe, kommt schließlich auf das Gleiche hinaus.
Kürzlich war es nämlich einmal wieder soweit, ich hatte eine Erstattung von der Versicherung erhalten und hatte einen Scheck einzureichen. Ich füllte das Formular zur Einreichung bereits aus und stellte mich dann an der kurzen Warteschlange am Schalter an, um dann das Formular samt Verrechnungsscheck übergeben zu können.
Dort erwartete mich auch eine freundliche Dame vom Schalter und nahm sich zuerst meines Anliegens an. Dann aber wurde es bereits ein wenig komisch, als sie zu mir sagte, Frau Spangenberg, Sie legen doch auch Geld an, da haben wir nun in unserem Haus auch ein tolles Angebot für Sie!
Sie erklärte mir, dass doch die Wirtschaftskrise da sei und die vielen Banken nun dringend Geld benötigen jedoch nur wenig Zinsen zahlen. Ja, sagte ich, das lerne ich ähnlich kennen.
Die Commerzbank sagte sie, brauche nun keine dringenden Einlagen, denn es gebe ja die Staatsbeteiligung, aber für die Kunden, ja für die Kunden habe man doch immer noch viel übrig und biete nun ein neues Topzins-Festgeld an.
Konditionen der TopZins-Anlagen. Leider mit Abstand nicht das beste Festgeld am Markt.
Die Topzins-Anlage der Commerzbank bietet mir doch 2,1 % p.a. Zinsen auf mindestens 5.000 Euro für ein ganzes Jahr, wo würde ich das denn kriegen, schon einmal die Zinsen von Volksbanken und Sparkassen gesehen?
Die Schalterdame war mehr als erstaunt, als ich ihr im Anschluss mehr als zehn Banken nennen konnte, die mir schon alleine auf das Tagesgeld mehr bieten. Das fällt jedem regelmäßigen Leser von Optimal Banking mehr als leicht.
Da hat sie tatsächlich nicht mehr viele Worte herausgebracht und meinte, ich sei wohl sehr gut informiert, das wäre doch auch so schön sein. Ja, dachte ich mir, so kann man einen Versuch auch beenden, einen Kunden über das Ohr zu hauen!
Für ein einjähriges Festgeld bestehen auch bei anderen Banken keinerlei Kosten und es gibt viel mehr Zinsen dafür. Daher werde ich die 2,1 % p.a. für ein Jahr natürlich nicht mitnehmen und mir langsam immer stärker überlegen, ob ich nicht vielleicht doch lieber das Girokonto zu einer faireren Bank wechseln sollte.
Der neueste Lauschangriff der Commerzbank hat mir jedenfalls gereicht. Nun gibt es keine Schalterbesuche mehr, sondern lediglich Einwürfe. Eine gute Vorlage mag das Girokonto für die Bank ja sein, aber mit mäßigen Produkten hilft das gegenüber informierten Bankkunden auch nicht weiter.
www.commerzbanking.deErfahrungsbericht schreibenÜbersicht
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