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Eric Schröder ist als Director Retail Division Europe & Country Manager Germany der Credit Europe Bank N.V. Insider in Sachen Verwendung von Tagesgeld bei Direktbanken. Mit seinem Autorenbeitrag beschreibt er auf unserem Wunsch, am Beispiel der Credit Europe, wie die Banken mit den Spareinlagen wirtschaften.
Tagesgeldkonten sind risikoarme Anlagen. Durch den geringen Beratungsaufwand sowie die einfache Abwicklung über das Internet haben sie sich zum Steckenpferd vieler Direktbanken entwickelt. Eine finanzielle Erfolgsgarantie bietet das Geschäft mit diesen Konten jedoch nicht. Denn allein mit Tagesgeldern wird es kaum einem Finanzinstitut gelingen rentabel zu bleiben – und wenn es noch so schlank organisiert ist. Um die hohen Zinsen auf der Sparerseite auszugleichen, müssen die Kundeneinlagen gewinnbringend eingesetzt werden. Wie arbeitet also eine Direktbank mit dem Kapital, das die Kunden vertrauensvoll anlegen?
Klar ist: Tagesgeldanlagen sind, wie der Name bereits verrät, kurzfristige Anlagen. Entsprechend wird damit in kurzen Zeitperioden gewirtschaftet. Ein Teil wird in Form von Konsumentenkrediten wieder investiert. Üblicherweise fließen die Depositen jedoch in verschiedene Geschäftsbereiche und Projekte – bisweilen auch über das Privatkundengeschäft hinaus. Kreditinstitute wie die Credit Europe Bank konzentrieren sich beispielsweise auf Aktivitäten in Nischenmärkten. Und kombinieren so das moderne Direktbankengeschäft mit traditionellen Handelsbankaktivitäten. Entsprechend liegt der Fokus auf Handelsfinanzierungen.
Handelsfinanzierung ist eine Finanzierungsform, die auf den internationalen Warenverkehr spezialisiert ist und durch die der Einkauf, die Produktion, die Lagerung oder der Transport von Rohstoffen, so genannte Commodities, sowie Zwischenprodukte finanziert wird. Die Produktpalette reicht von Eisen, Stahl, Kohle über Öl und Petrochemikalien, schließt aber auch Agrarprodukte ein. Kreditsteller sind zumeist Exporteure in aufstrebenden Märkten und Schwellenländern.
Im Rahmen einer Handelsfinanzierung greift die Bank dort, wo eine Finanzlücke entsteht: in dem Zeitraum zwischen Bestellung und Auslieferung. Der Exporteur möchte die Ware nicht ausliefern bevor er vollständig bezahlt wurde, der Importeur möchte nicht zahlen, bevor er die Ware besitzt. Die Kredit gebende Bank sichert dem Exporteur die Zahlung und dem Kunden den Rückgriff auf das vorgestreckte Geld im Falle einer nicht ordnungsgemäßen Lieferung.
Der Vorteil der Handelsfinanzierung: ein überschaubares Risiko durch die Kurzfristigkeit der Finanzierung - die Laufzeiten beschränken sich auf einige Monate - die ausgewogene Streuung über die Commodity-Bereiche Energie, Metalle und Agrarprodukte sowie die garantierte Abnahme durch den Lieferanten. Dies ist wichtig, um Liquidität sicherzustellen: Kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen – unter anderen an Tagesgeldkunden – können so weiterhin jederzeit nachgekommen werden.
Ein weiterer Vorteil: Die traditionelle Handelsfinanzierung profitiert von der ständig wachsenden Verflechtung der weltweiten Gütermärkte und von steigenden Handelsvolumina. Auch wenn das Umfeld schwieriger geworden ist und kurzfristig mit erhöhten Schwankungen zu rechnen ist, werden Rohstoffe aufgrund der ansteigenden Nachfrage bei stagnierendem Angebot auch langfristig attraktiv bleiben.
Für die Credit Europe Bank zahlten sich diese Vorteile trotz der volatilen Finanzmärkte auch 2008 aus. Im Bereich der Handelsfinanzierung steigerte die Bank ihr Transaktionsvolumen auf den bisherigen Höchststand von US$ 12,5 Mrd. (2007: US$ 12 Mrd.) aus und festigte so ihre Position als solider internationaler Finanzdienstleistungskonzern.
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