Seltsamerweise findet man im Internet Artikel über Schweizer Konten von Leuten, die selbst nie ein Konto in der Schweiz eröffnet haben und möglicherweise noch nie in der Schweiz waren.
Ich selbst habe viele eigene Erfahrungen im internationalen Zahlungsverkehr und habe mehrere Auslandskonten. Natürlich auch in der Schweiz. Und natürlich alles legal!
Was erfahren Sie auf dieser Seite?
Manche Schlagzeilen suggerierten in der letzten Zeit – sei es im Steuerstreit mit der Schweiz, dem illegalen Ankauf von Schweizer Bankdaten oder zuletzt die Berichterstattung um Offshore-Leaks – dass es höchst kriminell sei, als Deutscher ein Konto im Ausland zu haben.
Diese ist im Steuerrecht zu finden. Als Deutscher unterliegen Sie der Steuerpflicht in Deutschland. Das heißt, Sie müssen alle Ihre Einnahmen in Deutschland versteuern. Wenn jemand ein Konto oder ein Depot in der Schweiz hat und dort Zinsen, Dividenden oder andere Einkünfte erzielt und diese nicht in Deutschland versteuert, rutscht er in die Illegalität ab.
Sie haben ein Konto in der Schweiz und erhalten auf Ihr Guthaben Zinsen. Diese Zinseinnahmen geben Sie nicht bei Ihrer jährlichen Einkommenssteuererklärung an.
Allein damit haben Sie den Tatbestand der Steuerhinterziehung (§§ 369 und 370 Abgabenordnung) erfüllt. Das Strafmaß reicht von Geldstrafe bis maximal 10 Jahre Gefängnis. Die Steuern sind selbstverständlich nachzuzahlen.
Sie haben ein Konto in der Schweiz und erhalten auf Ihr Guthaben Zinsen. Die Zinseinnahmen geben Sie jedes Jahr bei Ihrer Einkommensteuererklärung an.
Sie sehen: Der Unterschied zwischen legalem und illegalem Konto im Ausland besteht lediglich darin, ob Sie die Einnahmen in Deutschland versteuern oder nicht.
Ja, ganz klar: Sobald Sie Einkünfte im Ausland beziehen, müssen Sie diese Einnahmen angeben. Alles andere führt in die Illegalität und wird früher oder später Probleme bringen. Spätestens bei Ihren Erben!
Erhalten Sie weder Zinsen noch andere Einnahmen auf Ihrem Konto, haben Sie auch nichts anzugeben. Das heißt, Sie können ganz legal ein Konto und Vermögen im Ausland halten, ohne Angaben in Ihrer Steuerklärung zu machen. Es darf lediglich kein Zugewinn stattfinden.
Das Typische ist wohl ein geheimes „Notfallkonto“. Sie eröffnen in der Schweiz ein Girokonto, auf dem es keine Zinsen gibt.
Navigation Auslandskonto
Egal, ob Sie Ihr Schweizer Konto in Euro oder in Franken führen, durch Inflation wird langsam aber stetig der Wert geschmälert. Soll der Wert Ihrer Notfallreserve stabil gehalten werden, sind gelegentliche Einzahlungen sinnvoll. Auch wegen der Kontoführungsgebühren.
In Teil 3 erfahren Sie, wie man sich im Ausland geheim und trotzdem legal stille Reserven aufbauen kann. Neugierig? Hier geht es weiter ⇒ legal stille Reserven im Ausland aufbauen.