Warum haben wir ein riesiges Schuldenproblem in der westlichen Welt? Weil die Staatsschulden enorm angeschwollen sind und der Staatsbankrott droht? Ja, das stimmt. Doch bei vielen privaten Haushalten sieht es ebenfalls schlimm aus!
Die westliche Zivilisation hat sich von der Sklaverei und Leibeigenschaft früherer Zeiten befreit. Demokratie und Marktwirtschaft würden es zulassen, dass jeder gesichert seinen Platz in der Mittelschicht finden könnte. Oder gar zu den Reichen aufsteigen könnte.
Sie leisten sich Dinge, die sie sich eigentlich nicht leisten könnten. Sie tun das auf Pump. Sie machen Konsumschulden. Sanfter ausgedrückt: Ratenkredite, Verbraucher- oder Konsumentendarlehen. Grrr!
Genau damit begibt man sich in Abhängigkeit. Es führt zu einer modernen Versklavung. Jedenfalls bei den hunderttausenden Familien, die arbeiten gehen, um die Zinsen (im Gegensatz zu vielen US-Familien auch die Tilgungsanteile) der Bank zu bezahlen.
Häufig werden Kredite aufgenommen, weil Menschen sich ein Lebensgefühl gönnen wollen, dass sie sich derzeit nicht leisten können. Und vielleicht nie leisten können, da sie schon heute das Geld von morgen ausgeben!
Die Ursachen sind vielfältig und nicht selten eine Kombination von zu wenig ökonomischer Bildung (hier leisten die wenigsten Schulen gute Arbeit), falsche Eitelkeit, falsche Beratung, Selbstüberschätzung usw…
Politisch korrekter: Bildungslücke. Diese findet man bei Menschen auf fast allen Ebenen der Gesellschaft (ausgenommen sind die meisten Superreichen). Einen Unterschied gibt es vielleicht bei der Höhe der Konsumschulden. Ein Münchner Zahnarzt mit gutgehender Praxis bekommt eben eine höhere Kreditlinie als die Schuhverkäuferin aus Schwerin eingeräumt.
Viele Konsumschulden wurden zur Steigerung des Lebensgefühls gemacht. Neben dem Aufbau einer guten ökonomischen Bildung ist das Definieren des eigenen Lebensgefühls der Schlüssel zum Ausbrechen aus der Melkmaschine der Kreditwirtschaft!
Ich brauchte ein neues Auto. Sicherlich wäre ein Neuwagen nett gewesen. Auf der Fahrt vom Händler bis nach Hause hätte ich allerdings ein paar Tausend Euro verpulvert. Der Unterschied zwischen Erst- und Zweithalter und ein paar Kilometer dazu machen bald 30 % Verlust aus.
Letztes Jahr habe ich einen Jahreswagen mit Komplettausstattung und großem Motor mit bereits knapp 9.000 Kilometer Fahrleistung zu 30 % unter dem Listenpreis erworben. Niemand hat dem Fahrzeug angesehen, dass es ein Gebrauchter war, und fahren ließ er sich wie ein Neuwagen.
Das Lebensgefühl war für mich das gleiche. Aber ich hatte ein paar Tausend Euro mehr in der Tasche.
Den Wagen habe ich natürlich nicht finanziert. Ich wusste ja schon ein paar Jahre im Voraus, wann ein neues Auto ungefähr fällig werden würde und habe dementsprechend Geld beiseitegelegt.
Monatlich Geld beiseitezulegen und von der Bank dafür Zinsen zu bekommen ist besser als monatlich Zinsen für geborgtes Geld zu zahlen, welches man schon ausgegeben hat!
Dieser Wagen war übrigens der neuste, den ich überhaupt erworben hatte. Die anderen waren noch „gebrauchter“ und somit noch günstiger. Bei entsprechender Pflege sahen sie aber sehr gut aus. Meinem von mir selbst definierten Lebensgefühl tat dies keinen Abbruch.
Dieses Beispiel kann man auf die meisten Konsumgüter, die zu Zeiten unserer Eltern übrigens viel länger hielten und nicht planmäßig nach der Garantiezeit anfingen rumzumucken, übertragen.
Das TV-Programm wird durch einen 2.000 € teuren Fernseher nicht besser. Meiner ist mehrere Jahre alt und heute keine 50 € mehr Wert. Dem heutigen 2.000er-Stück wird es in wenigen Jahren auch so gehen!
Wie man sich aus diesem Hamsterrrad befreit, kann man hervorragend in Bodo Schäfers Bestseller „Der Weg zur finanziellen Freiheit“ erfahren.
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