Indium ist zwar ein sehr seltenes Metall, gehört aber nicht in die Klasse der Seltenen Erden. Wegen seiner industriellen Nutzung in der Hightech-Industrie ist es von strategischer Bedeutung.
Immer wenn etwas auf der Welt knapp ist, weckt es Begierde und bietet Chancen für Investoren. Auf dieser Seite haben wir für unsere Leser die wichtigsten Infos zusammengestellt.
Das Aussehen von Indium wird mit silbrig, glänzend und grau beschrieben. Als chemisches Element ist es der Borgruppe im Periodensystem zugeordnet und trägt das Symbol In sowie die Ordnungszahl 49.
Der Schmelzpunkt dieses Schwermetalls liegt bei 156,6 Grad Celsius.
Gerade die steigende Verwendung in Produkten der Hochtechnologie zieht das Interesse von Indium auf sich.
Von den Eigenschaften her ist Indium vielseitig einsetzbar. Doch die Seltenheit und somit der hohe Preis schränken die Verwendung auf die Bereiche ein, in denen Indium kaum durch andere Metalle ersetzt werden kann.
Rund 2/3 des weltweit geförderten Indiums werden zu Indiumzinnoxid weiterverarbeitet. Dem Indiumoxid wird eine geringe Menge Zinnoxid hinzugefügt. Somit erhält man eine transparente und leitfähige Verbindung. Dies wird auch TCO-Material genannt. Manche werden sich noch an die „TCO-Aufkleber“ der Computerbildschirme um die Jahrtausendwende erinnern.
Mit dieser Kombination der Metalle Indium und Zinn wird eine Masse erzeugt, die fast einzigartig ist. Sie ist Ausgangsstoff für LCD-Bildschirme und organische Leuchtdioden, einigen unter OLED bekannt.
Weiterhin benötigen Touchscreens das Indiumzinnoxid zum Funktionieren.
Für einfache Solarzellen, in denen früher Indiumzinnoxid verwendet wurde, hat die Forschung auf Grund des Preisanstiegs eine andere Lösung mit aluminiumdotiertem Zinkoxid gefunden. In Hochleistungssolarzellen wird aber nach wie vor Indium verwendet. Das liegt daran, dass Ersatzmaterialien eine Leistungsverschlechterung bedingen.
Die Weiterverarbeitungsprodukte Indiumphosphid, Indiumnitrid, Indiumarsenid und Indiumantimonid dienen der Herstellung von verschiedenen Dioden. Das sind Leuchtdioden (LED) aber auch Foto- und Laserdioden.
Der größte Produzent (aber auch Verbraucher) ist China. Über die Hälfte des primär geförderten Indiums wird im Reich der Mitte raffiniert, gefolgt von den Ländern Japan, Kanada, Südkorea, Belgien, Russland und Peru.
Geringe Mengen gibt es im deutschen Erzgebirge. Die Deutsche Rohstoff AG hat in der Nähe der Ortschaft Geyer ein Projekt. Ob dort wirtschaftlich gefördert werden kann, ist noch nicht klar.
Im größeren Ausmaß hat man Indium nur in Sibirien in gediegenem Zustand, also in einem fast reinen Zustand, gefunden. Hauptsächlich kommt es in Zinkerzen oder in Verbindung mit sulfidischen Mineralen vor.
Da es im Gegensatz zu Zink und Blei nur minimal in den Erzen vorkommt, wird es als Nebenprodukt gefördert. Die Minen werden kaum vermehrt Zink fördern, nur weil der Preis für Indium am steigen ist.
Der Preis und der Mangel an Verfügbarkeit haben die Gewinnung von Indium durch Recycling lukrativ gemacht. Japan ist führend in der Indiumrückgewinnung. Seit dem Jahr 2008 übertrifft die Sekundärgewinnung, also das Recyclingindium, die Menge des aus Minen geförderten Materials.
Aber auch hier liegt die Endlichkeit darin gegründet, dass man maximal so viel recyceln kann, wie erstmals gefördert. Und wie viele Displays werden achtlos in den Müll geworfen? Diese Stoffe gehen für immer verloren!
Der Rohstoff hat beste Voraussetzung als Investitionsgut. Er ist äußerst knapp. Eine nennenswerte Produktionssteigerung ist nur schwerlich möglich. Auf der anderen Seite wächst der Bedarf kontinuierlich.
Für Handelszwecke wird Indium sogar in Barren gegossen. Bei Spezialhändlern könnte man sich 500 oder 1000 Gramm-Barren besorgen. Sie erinnern an die Silberbarren. Allerdings fällt beim Erwerb die volle Mehrwertsteuer an, die der Privatanleger als Aufschlag beim Verkauf zu tragen hat.
Wer lieber über die Börse agiert, der kann sich ein paar Minengesellschaften mit Zink-Indium-Projekten ins Depot legen. Unsere Übersicht von Aktien aus dem Bereich Seltene Erden und anderen strategischen Metallen erweitern wird stetig.
Allerdings birgt die Anlageform Aktien eigene Risiken in sich, im Minensektor besonders. Vor einer Anlage sollte man sich hinreichend mit Chancen und Risikofaktoren auseinandersetzen.
Bisher sind uns noch keine ETFs oder Derivate bekannt, die den Preis von Indium nachbilden. Hinweise sind willkommen. Gerne ergänzen wir diese Seite!
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