Erfahrungsbericht von Sascha Niedung, 14.12.2012
Schon zu Beginn des Urlaubes in der Schweiz hatten wir uns vorgenommen: Am letzten Tag hauen wir das gesamte Bargeld auf den Kopf, damit wir diese nicht wieder mit nach Deutschland nehmen.
Doch ein technischer Fehler in Locarno kam uns zuvor, zwar erstattete der Betreiber das dort eingesetzte Guthaben, leider jedoch bar. Auf einmal also hatte ich wieder einen 20 Franken-Schein in der Hand. Genau das wollte ich eigentlich nicht, im privaten Umkreis fanden sich zwar Abnehmer, bei deren war aber ungewiss, wann man sich das nächste Mal sehen wird.
Da ich Dinge gerne erledigt weiß, schien es wohl nur den Eintausch bei einem Kreditinstitut als Option zu geben. Gänzlich unbedarft fragte ich daher in einer Postbank-Filiale nach, ob noch der Ankauf von Devisen durchgeführt wird.
"Das gibts es schon seit 15 Jahren hier nicht mehr", antwortete mir lachend die freundliche Postmitarbeiterin und empfahl mir einen Besuch bei der ReiseBank im Kölner Hauptbahnhof.
Gesagt, getan. Direkt nach dem Feierabend wählte ich den Umweg über den großen Verkehrsbahnhof und trat in die dortige Filiale der ReiseBank ein.
Was mich zuerst als Eindruck überraschte: Das ist keine Bank, sondern eher eine Wechselstube oder ein Fahrkartenschalte. Verglaste Scheiben an der Front und eine Atmosphäre wie bei den uralten Filialen der Bundespost.
Einzig ein kleiner Schlitz ließ eine Verbindung zum Mitarbeiter zu. Dort legte ich also meinen 20 CHF-Geldschein hin und bat um Umtausch.
Gebühren werden mindestens von 2,50 % fällig, plus einem prozentualen Anteil am Tauschwert. Bei 20 Franken ergab das bei einem Abrechnungskurs von 14,84 Euro eine Gebühr von 2,87 Euro, die eine Restsumme zur Auszahlung von 11,97 Euro bedeutete.
Bei kleineren Beträgen ist der Umtausch daher in Anbetracht der Mindestgebühr schon recht kostenintensiv. Der Mitarbeiter war freundlich, aber schnell in der Umsetzung.
Kein Cross-Selling, keine Visitenkarte, keine Unterlagen/Auszüge außer dem Kassenbon. Irgendwie fühlte ich mich gar nicht mehr, wie in einer Bankfiliale.
Der gegenüberstehende Herr reicht mir nun das Bargeld auf die Tauschlade und gibt mir noch einen Kassenbon mit. Nach gefühlten zwei Minuten bin ich schon wieder draußen. Ohne Franken, aber mit Euro.
Schnell ging es in jedem Fall, wohl auch die Kernleistung. Mit einem andersartig gefüllten Portemonnaie setzte ich im Anschluss meine Heimfahrt fort.