EthikBank und Tagesgeld

Ethikbank im Gespräch mit optimal-banking

Die EthikBank bezeichnet sich direkt unter dem Logo als „ethisch-ökologische Bank“. Rein rechtlich gesehen handelt es sich um eine Zweigniederlassung der Volksbank im thüringischen Eisenburg.

Was bewegte die Volksbank diese Niederlassung im Jahr 2002 ins Leben zu rufen?

Es war schlicht die persönliche Überzeugung zweier Menschen, dass Bankgeschäft auch nach ethischen Normen funktionieren kann.

Der Sitz der EthikBank ist Zufall. Auf unsere Idee hätte auch ein Banker aus der Eifel oder der Schwäbischen Alp kommen können.

Sylke Schröder, Presse­sprecherin der Ethikbank stellt sich unseren Fragen

Die Geschichte der EthikBank unter http://www.ethikbank.de/die-ethikbank/rundgang/geschichte.html nachlesen.

Beim Tagesgeldkonto, bei der Ethikbank Zinskonto genannt, gibt es eine interessante Besonderheit: Anleger können sich entscheiden, ob sie auf 0,25 Prozent beim Zinssatz verzichten. Diese stehen dann den Förderbereichen Ethik (aktuell: Kinderheim in Bulgarien), Frauen (aktuell: Schule in Afghanistan) oder Umwelt (aktuell: Robben am Baikalsee) zur Verfügung. Zum Zeitpunkt des Interviews können Neukunden inklusive Fördervariante noch 1,5–Prozent Zinsen erhalten.

Wie viel Prozent der Kunden machen bei der Fördervariante mit?

Es sind naturgemäß die Idealisten, die sich für ein Förderkonto entscheiden. Das sind rund 5–Prozent unserer Kunden.

Die Förder-Variante bleibt aber nicht auf das Tagesgeldkonto begrenzt. Auch wer einen Sparbrief, ein Wachstumszertifikat oder einen Sparplan eröffnen möchte, hat die Wahl: Förder- oder Rendite-Variante!

Der Zinssatz von Bestandskunden liegt aktuell knapp unter der offiziellen Inflationsrate.

Müsste man dem interessierten Anleger in einem Beratungsgespräch nicht von einer Anlage abraten, damit er keine Kaufkraft einbüßt?

Natürlich nicht. Die Alternative wäre doch, den Spargroschen zinslos unter dem Kopfkissen zu lagern. Das niedrige Zinsniveau ist eine Spätfolge der Finanzkrise. Deshalb entscheiden sich derzeit viele Kunden für kurzfristige Anlageformen, weil sie sich ob des niedrigen Zinsniveaus nicht langfristig binden wollen. Im Gegenzug profitieren Kreditkunden.

Menschen, die ganz zu einer „grünen“ Bank wechseln wollen, finden bei der Ethikbank ein Girokonto. Zwar kann man im genossenschaftlichen Verbund kostenlos Bargeld aus dem Automaten ziehen, auch die Buchungen sind frei, doch für die Kontoführung werden monatlich 5–Euro berechnet. Kontoführungsgebühren haben die meisten Direktbanken abgeschafft.

Warum hält die Ethikbank daran fest?

Die EthikBank arbeitet zwar in der Organisationsform einer Direktbank, aber nach ethischen Grundsätzen. Dazu gehört auch, Leistungen dem Wert entsprechend zu honorieren. Das Girokonto der EthikBank hat einen Wert und damit einen fairen Preis, der einen sehr günstigen Dispozins einschließt.

Dumpingpreise werden Sie bei uns nicht finden, denn jeder intelligente Mensch weiß: Vermeintliche Geschenke muss ich an anderer Stelle möglicherweise teuer bezahlen.

Ist ein kostenloses Girokonto geplant?

Nein.

Wer sich durch die Internetseite der Ethikbank klickt, sieht eine große Produktvielfalt.

Welches der Angebote ist das Top-Produkt und Aushängeschild der Bank?

Wir haben mehrere Zugpferde. Neben dem Girokonto sind das vor allem der ÖkoKredit (ein Kleinkredit für soziale und ökologische Projekte), die Zinskonten (Tagesgeld) sowie unser Riester-Banksparplan.

Gespräch vom 7.11.2010. Herzlichen Dank!

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