Mittwochabend beim Abschlussessen vom Spanischkurs gab es eine emotionale Diskussion, ob Kinder Geld verdienen dürfen oder ob sie es nicht tun sollten.
Im Haushalt …
Meine „Kontrahentin“ vertrat die Meinung, dass wir in einem so reichen Land leben, dass Kinder es nicht nötig haben dürften, arbeiten zu müssen. Sie sollen möglichst unbeschwert ihre Zeit genießen. Wenn sie neben dem Taschengeld für irgendetwas zusätzliches Geld bräuchten, müssten sie im Haushalt eine Sonderaufgabe übernehmen.
… oder außerhalb?
Ich habe die Position vertreten, dass Kinder sehr wohl Tätigkeiten machen dürfen, um Geld zu verdienen. Aber dass dies unbedingt außerhalb des eigenen Haushalts geschehen muss. Eltern stellen ihren Kindern schließlich auch keine Rechnung für waschen, kochen, bügeln. Darüber hinaus ist es äußerst kreativitätsfördernd, wenn man außerhalb Geld verdient. Man muss sich nämlich richtig Gedanken machen!
Außerdem entwickeln sich dann eher unternehmerische Gedanken!
Geld liegt auf der „Straße“
Im zarten Alter von 8 Jahren entwickelte ich meine erste Geschäftsidee. 1990 wohnte ich in der Nähe der Glienicker Brücke. Das ist die berühmte Brücke zwischen West-Berlin und der DDR, auf der die Agenten im Kalten Krieg ausgetauscht wurden.
Sogenannte „Mauerspechte“, Menschen aus Ost und West mit einem Hammer bewaffnet, klopften, sobald die Grenztruppen abgezogen waren, die „Mauer“, damit ist der Hochsicherheitsgrenzwall der West-Berlin umgab gemeint, kaputt. Überall lagen dort zahlreiche Mauerstücke herum.
So viel ich tragen konnte, sammelte ich auf, steckte sie in meine Taschen und trug sie nach Hause. Und das mehrmals, bis ein ansehnlicher Vorrat angelegt war.
Die Geschäftsidee
Mir war damals schon klar, dass eine Brücke mit solcher Historie, dazu noch wunderschön gelegen in der Nähe von Wasser, Parks und Schlössern, ein Anziehungspunkt für Besucher werden wird. Die Geschäftsidee bestand darin, nach etwa 10 Jahren, dann wäre ich 18 Jahre alt gewesen, die Mauerstücke an Touristen zu verkaufen.
In der Zwischenzeit hatte ich natürlich dutzende neue Geschäftsideen, vor allem welche, bei denen man ziemlich schnell oder dauerhaft zu Geld kam.
Aufruf: Steuern Sie bitte Geld-verdienen-Ideen bei!
An dieser Stelle möchte ich unsere Leser aufrufen von ihren „Geschäftsideen“ aus Kindertagen zu berichten oder Ideen beizusteuern, wie Kinder heutzutage nebenbei Geld verdienen können.
Ziel: Hilfestellung für Kinder- und Jugendliche
Ziel ist, eine Liste mit vielen Ideen zusammenzustellen, wie Kinder und Jugendliche Geld verdienen können. Bitte reichen Sie Ideen für jede Altersstufe ein.
50 Euro gibt es zu verdienen (gewinnen)
Alle Ideen und Vorschläge, die als Kommentar auf diesen Artikel eingehen, werden zu einer Liste zusammengestellt. Anschließend wird es eine Leserabstimmung geben, welche die tollste Idee ist. Einsendeschluss ist der 12. Juni.
Wer die meisten Stimmen auf sich vereint, erhält von mir 50 Euro geschenkt.
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Bildmaterial: Helix2012 und Artenauta (fotolia.com) – privat
Kinder machen gerne Sachen, die Spaß machen. Wenn es gelingt, frühzeitig die besonderen Talente und Fähigkeiten, die jeder Mensch hat, mit dem Thema Geld verdienen zu verknüpfen, umso besser.
Ein erlebtes Beispiel:
Geld angeln
Janis war noch nicht mal in der Schule, als er entdeckte, dass bei einem benachbarten Supermarkt die Einkaufswägen über einem Lichtschacht abgestellt waren. Das Pfand, damals noch 1 DM, landete gelegentlich auf dem Boden des Schachts, weil es durch den Rost fiel. Janis investierte fast 5 DM um sich einen Magneten zu kaufen und diesen an einer Schnur nach unten zu lassen, um die Markstücke nach oben zu hieven. Das alles war gar nicht so einfach, weil die Schlitze im Rost nicht allzu groß waren und es auch noch einiger Übung bedurfte, die Markstücke zu bergen. Jedenfalls besserte sich Janis sein Taschengeld damit eine ganze Zeit erheblich auf. Dann wurde sein Erfolg von potenziellen Konkurrenten bemerkt und nachgeahmt. Der Ertrag schmolz. Später hat der Betreiber des Supermarktes die Wagen dann auch noch anders positioniert.
Während der Ertragsphase hat es jedenfalls viel Spaß gemacht und ich denke, der Junge hat eine Menge lernen können.
Klasse! Dieses Beispiel gefällt mir wirklich sehr, zeigt es doch, dass das Geld für aufmerksame und kreative Kinder quasi auf der Straße liegt;-)
Jedoch auch gleich, dass man sich weiter entwickeln muss. Zuerst gab es Nachahmer (der Ertrag schmolz) und später entfiel die Geschäftsgrundlage (der Standort der Wagen wurde verändert).
Wer jedoch schon im Vorschulalter solch Idee entwickelt und umsetzt, wird vermutlich auch offene Augen für neue Geldverdien-Gelegenheiten haben.
Einzig die Tatsache, dass die 1-Markstücke nicht magnetisch sind geben dem Beispiel einen Authentizitätskratzer.
Ich habe es eben im Selbstversuch probiert. Selbst bei einem Neodym-Magneten bewegt sich das Original-Markstück einen Millimeter.
Ich bin ihrer Meinung, ich selbst habe schon sehr früh mit dem Geld verdienen begonnen und es hat mir nicht geschadet. Toll fand ich damals meine GeldKassette als auch mein Sparbuch, um die Entwicklung meines Imperiums verfolgen zu können 🙂 dabei hatte ich mehrere Geschäftsbereiche, wie Zeitungen austragen, Pfand für andere weggeben oder auch älteren Menschen bei Tieren und Einkauf helfen 😉
Coole Idee – und hat es denn geklappt.
Schöne Ideen in einem so zarten Alter, vorbildlich!
Ich kenne selber viele Fälle, wo Kinder durch Nachhilfe, Zeitungen austragen oder ähnliches Geld verdient haben. Ich kenne aber auch Fälle in denen die Kinder sehr viel Geld verdient haben, weil Ihre Eltern oder Lehrer ihre Talente erkannt und sie in Theaterstücken, Kinderserien oder in Werbung spielen ließen. Eine war sogar die Stimme einer bekannten Trickfilmfigur. Das war keines falls so, dass diese Kinder gezwungen wurden oder ähnliches. Im Gegenteil, diese Kinder hatten enormen Spaß und haben es wie ein Spiel betrachtet. Ihre Eltern haben die Einnahmen aus diesen Engagements fast ausschließlich für die Kinder angelegt und es nie soweit getrieben, dass das Leben der Kinder darunter litt. Es blieb alles im Gesunden Mittelmaß. Heute sind die Kinder erfolgreiche Banker, Juristen und Mediziner. Zwar ist einer noch Hobby Theaterkünstler und die andere weiterhin auf dem einen oder anderen Werbeplakat zusehen, doch man sieht, dass nicht alle wie Britney Spears oder Macaulay Culkin enden müssen 🙂 Und so nebenbei, diese Kinder sind heute nicht arm und hatten alle eine schöne Kindheit
Meine Tochter (11 Jahre) ist Statistin im Theater. Zugegeben, eine etwas ausgefallene Art, das Taschengeld aufzubesseren und das meiste Geld gibt es auch eher für die Fahrtkosten, aber neben ein paar Euro gibt es eine Menge Erfahrungen, und die wiegen noch viel schwerer. Nicht für alle Eltern etwas: Viel Fahrerei (je nach Wohnort) und dann noch ein Kind, was auch Opern ansieht und anhört (sie war u.a. bei Figaro´s Hochzeit auf der Bühne).
Viele Grüße
Bin auch regelmäßig als Komparse unterwegs. Abwechslungsreiche Tätigkeit in einer aufregenden Branche. Absolut zu empfehlen!