Im Sommer berichtete ich über die 8-Prozent-Anleihe der Deutsche Rohstoff AG – quasi als Alternative zum fünfjährigen Festgeld mit dreifacher Rendite! Die Anleihe wurde aufgenommen, um die Ölbohrungen und Förderanlagen im US-Bundesstaat Colorado zu bezahlen.
Ich weiß, dass einige unserer Leser in diese Anleihe investiert haben. Besonders Ihnen sei der heutige Bericht gewidmet.
Vorort-Besuch der Ölproduktion der Deutsche Rohstoff AG in den USA
Auf meiner diesjährigen US-Reise, die mich auch auf die Claims von Rye Patch Gold führte, durfte ich die Ölproduktion der Deutsche Rohstoff AG besichtigen.
Das müssen Sie als Hintergrund wissen:
Die Deutsche Rohstoff AG agiert nicht alleine in Amerika, sondern hat ein gemeinsames Unternehmen, Tekton Energy LLC, mit sehr erfahrenen Öl-Experten gegründet. Tekton Energy ist zu 73 % ein Tochterunternehmen der Deutsche Rohstoff AG. 27 % gehörten dem Management von Tekton.
Die Anleihe spülte im Sommer rund 55 Millionen Euro in die Kassen der Deutsche Rohstoff AG. Damit war es die erfolgreichste Anleiheemission im Juli 2013. Im Herbst wurde die Anleihe um rund 10 Millionen Euro aufgestockt, weil seitens der Investoren weiterhin Interesse bestand, mehr zu investieren, und die Gesellschaft Verwendung für das Geld hat.
Was wurde und wird mit dem Anleihe-Kapital gemacht?
Die Deutsche Rohstoff AG verleiht es an das Tochterunternehmen Tekton Energy LLC zu 9,25 % Zinsen weiter, damit diese die Ölbohrungen vornehmen sowie die Produktionsanlagen installieren kann.
Erläuterungen zum Foto
Das Foto zeigt die erste Produktionsstätte von Tekton Energy ein Stück außerhalb des Städtchens Windsor, rund eine Autostunde nördlich von Denver.
Die gesamte Anlage, so wie Sie sie auf dem Foto sehen, hat 11,7 Millionen Dollar gekostet. Das Schöne an der Öl-Exploration ist: Trifft man auf Öl, kommt es sofort aus dem Boden geschossen. Man muss es nur noch auffangen und kann sogleich mit dem Verkauf beginnen.
Zum Zeitpunkt meiner Besichtigung produzierte die Anlage gute 1.000 Barrel am Tag, was einem Verkaufspreis von rund 100.000 USD entsprach. Zieht man noch 30 Prozent für Abgaben an den Landeigentümer und an die Steuerverwaltung ab und nochmals 10 Prozent, weil Partner (das ist im Ölbusiness üblich) mit an diesem Bohrplatz beteiligt waren, kommt man auf ein positives Ergebnis von 60.000 USD nur aus dieser ersten Bohrstelle von Tekton. 60.000 USD täglich!
Mit dieser Zahl kann man recht gut überschlagen, wann sich der Bohrplatz amortisiert hat: Investitionssumme (11,7 Millionen) / tägliche Nettoeinnahme (0,06 Millionen) = Anzahl der Tage bis die Gewinnzone erreicht ist (195).
Nach 195 Tagen hat sich diese Bohrstelle bezahlt gemacht!
Das ist das Geniale am Ölbusiness und auch einer der Gründe, weswegen hier so viel Geld verdient wird. Ein erfolgreiches Bohrloch fängt sofort an „Geld zu verdienen“ und liegt im Schnitt spätestens nach einem Jahr in der Gewinnzone.
Ein Bohrloch kann übrigens gerne 30 Jahre lang laufen, allerdings nimmt die Ölfördermenge kontinuierlich ab.
So sauber ist das Ölgeschäft!
Eigentlich wollte ich Ihnen einen ausführlichen Videoclip zeigen, wie sauber die Ölproduktion in den USA sein kann. Der CEO Jerry Sommer ist mit mir einige Straßen in der Kleinstadt Windsor abgefahren und hat die versteckten Ölpump- und Lagerstationen gezeigt.
Beispielsweise wird mitten auf einem Golfplatz Öl gefördert und zum Abtransport gelagert, ohne dass man es sieht.
Leider versagte meine Sony-Kamera bei der Aufnahme, so dass ich Ihnen nur die letzten Minuten zeigen kann, kurz bevor man die Bohrstelle erreicht:
Tekton Energy plant übrigens den Bau einer Öl-Pipeline, um das Öl aus dem Städtchen „versteckt“ herauszuführen. Bisher fahren mehrmals täglich große Lastkraftwagen, um das Öl abzuholen. Auch andere Öl-Firmen könnten an die Tekton-Pipeline angeschlossen werden, was zu zusätzlichen Einnahmen (Durchleitungsgebühren) für die Gesellschaft führen dürfte.
Bei der lokalen Bevölkerung haben CEO Jerry Sommer und Tekton Energy einen sehr guten Ruf, da sie alles unternehmen, um für so wenig wie möglich Beeinträchtigung der Einwohner zu sorgen.
Allgemein ist Mining in den USA beliebt, weil es gut bezahlte Arbeitsplätze schafft und zu Steuereinnahmen führt.
Wie geht es weiter mit Tekton Energy?
Es ist geplant, insgesamt 80 Bohrlöcher bis Mitte 2015 zu machen. Um die Bohrungen zu beschleunigen, wird ab Mitte November ein zweites Bohrgerät in Betrieb genommen. Für das Bohren wird eine externe Gesellschaft beauftragt (Spezialfirma, das ist so üblich, dass mein keine eigenen Bohrtürme hat).
Allerdings werden die Bohrziele vom Tekton-Team gesteuert. Mit der heutigen Technik ist das sogar über eine App vom Smartphone oder Homeoffice aus möglich. Gebohrt wird jeden Tag und jede Nacht in 12-Stunden-Schichten.
Die nächsten Bohrungen werden noch aus dem Anleihekapital bezahlt, die weiteren dann aus den Rückflüssen der Ölverkäufe.
Nächste Zinszahlung für Anleiheinvestoren am 11.1.2014
Der Anleihezins von 8 Prozent kann übrigens mit Leichtigkeit bedient werden. Kleines Rechenbeispiel:
Anleihen im Wert von 60 Millionen Euro wollen bei 8 % im Jahr mit 4,8 Millionen Euro verzinst werden. Das sind bei aktuellem Umrechnungskurs etwa 6,5 Millionen USD. Somit liegen die Zinskosten bei etwa 18.000 USD am Tag. Aber schon allein aus dem ersten Bohrplatz sprudelt täglich ein Erlös von 60.000 USD!
Unterstellt man der Gesellschaft weiterhin so ein glückliches Händchen, bedeutet das, dass die Deutsche Rohstoff AG über Ihre 73-prozentige Tochter in den kommenden Jahren sehr hohe Mittelzuflüsse bekommen wird. Das wiederum dürfte gut für die Aktionäre sein (Dividendenausschüttung, Kurssteigerung).
Wie bisher auch werde ich die weitere Entwicklung der Deutsche Rohstoff AG verfolgen und zu gegebener Zeit wieder berichten.
Fragen unter’m Artikel sind herzlich willkommen!
Der Bericht und vor allem das Video hat mich sehr beeindruckt. Vielen Dank.
Gruß aus Eggenstein bei Karlsruhe
Ekkehard Sims
Hallo Herr Sims,
über Ihr Feedback und Ihre Anerkennung freue ich mich, vielen Dank!
Beste Grüße
Gregor Janecke
vielen dank für die infos vorort.
Ich finde die Informationen interessant, frage mich aber, ob nachfolgend Umweltschäden entstehen ?
Im Normalfall ganz und gar nicht. Ölförderung ist eine der reinsten Rohstoffförderarten mit den minimalsten Auswirkungen auf die Umwelt nach Beendigung ( verbleibt ein kleiner Stutzen – sonst nichts ). Auch bei einem Unfall, bei dem Öl austreten sollte, wird gesetzeskonform das kontaminierte Erdreich abgetragen und entsorgt. Bei uns (Österreich) stehen Förderanlagen inmitten von Agrarflächen, was zeigt, dass Natur und Technik durchaus nebeneinander existieren können.
Ein interessanter Bericht, vielen Dank dafür.
Was für mich noch interessant wäre:
wie viel ist denn die Tekton Energy ungefähr wert? Bzw. wie viel Geld wird sie denn aus dieser Förderquelle herausbekommen?
Beispiel: 60.000 Dollar täglich. Wenn die Quelle noch z.B. 2 Jahre weiterläuft wären das: 43,8 Millionen Dollar = 32 Millionen Euro. Davon gehört der D. Rohstoff AG 73% = 23 Millionen Euro
Deshalb: wie viel wird da denn noch gefördert werden können?
Spannende Geschichte.
Die „Prior Börse“ (Ausgabe vom 9.10.2013) zitiert ein Gutachten in dem das Lizenzgebiet von Tekton Energy auf 400 Millionen Dollar förderbares Öl geschätzt wird.
In dieser Ausgabe werden weitere Details der Unternehmensbewertung behandelt, die ich aus Fairness gegenüber dem Autor hier nicht zitieren möchte. Ich bin mir aber sicher, dass du die Ausgabe vom 9.10. als kostenfreie Probeausgabe anfordern kannst.
… einfach schönen Gruß von mir beifügen! Egbert Prior ist ein sehr kompetenter Autor, den ich schon 2 x persönlich auf einer Auslandsreise kennen lernen durfte.
Hier lang: http://prior.de/prior-boerse
Hallo Gregor,
ich habe Herrn Prior eben angeschrieben. Es wäre klasse, wenn er mir diesen Bericht zur Verfügung stellen würde.
Ich melde mich dann wieder.
Viele Grüße
Thomas
Leider hat Herr Prior noch nicht reagiert.
Unsere Datenrettung konnte das Videomaterial wiederherstellen:
So sauber kann die Ölindustrie sein, wenn sie will!
Hallo Herr Janecke,
mich irritiert der starke Kursverfall der letzten Tage und die in einigen Foren „wallstreet-online“ geposteten Beiträge, dass die DRAG überbewertet sei etc. Haben Sie eine Erklärung für den starken Kursverfall der letzten Tage? Dass nach dem starken Anstieg eine Korrektur eintritt, war zu erwarten, jedoch schien mir die Korrektur etwas viel.
Danke und Grüße
Paul Speicher
Hallo Herr Speicher,
ein enormer Anstieg von rund 80 % innerhalb weniger Wochen kann bei kurzfristigen Spekulanten die Lust auf Gewinnmitnahmen erzeugen.
Bildquelle: Wallstreet-Online
Zur Erklärung des Kursrückgangs: Es haben Leute die Aktien verkauft und andere waren nicht mehr bereit zu höheren Kursen zu kaufen, sondern zu niedrigen.
Bitte nehmen Sie uns diese einfache Erklärung nicht übel – wir lieben einfache Erklärungen – was in den einzeln Köpfen der Käufer/Verkäufer vorging, das können wir nicht wissen. Dies zu beurteilen überlassen wir getrost professionellen Börsenkommenatoren.
Interessant wäre mal eine Aktualisierung dieses Beitrages. vieles aus 2013…..mit Planung bis 2015 ist nicht gerade aktuell!!!
Und sorry, Leute die in Rohstoffe investieren wollen, sich aber wegen vermeintlichem „Umweltschutz“ Gedanken machen, sind in diesem Investment aus meiner Sicht komplett falsch investiert!