Indem wir unsere Briefmarken im Katalog bestellen und Sendungen oft dem Postboten mitgeben, versuchen wir Besuche der Postfilialen zu vermeiden bzw. auf das unbedingt nötige Maß zu beschränken.
Wir sind nicht nur Zeuge von augenscheinlich aufdringlichen Verkaufsgesprächen am Posttresen geworden auch uns wurden Postbankprodukte mit den tollsten Vorzügen angepriesen ohne abzuklären, ob wir überhaupt die Voraussetzungen mitbringen würden.
Beim vermeintlich kostenlosen Girokonto der Postbank ist beispielsweise ein bargeldloser Geldeingang von monatlich 1.000 Euro notwendig. Der nachfolgende Leserbericht einer unser Stammautoren zeigt das Typische.
von Benedikt Cornelius Bahlmann, 9.4.2012
Heute war ich bei der Postbank und habe dort etwas erlebt, von dem ich gerne berichten möchte. Insgesamt bin ich manchmal einfach nur noch verärgert über Banken, da sie ihren Aufklärungspflichten nicht nachkommen und es nur darum geht neue Kunden zu kriegen.
Das ärgert mich mittlerweile maßlos und die Postbank ist dabei nur ein Beispiel. Auch mit der Berliner Bank habe ich kürzlich mehr als ärgerliche Erfahrungen gemacht!
Heute war ich in der Postbank-Filiale und gab dort eine Sendung aus einem eBay-Verkauf ab. Dabei fiel mein Blick auf eine aktuelle Aktion des Unternehmens, wobei es 2,50 % p.a. auf ein Tagesgeldkonto gibt.
Da ich mich aktuell selbstständig mache, habe ich eigentlich für Bankenangebote keine Luft mehr, aber am vorosterlichen Donnerstag ging das noch recht gut und ich erkundigte mich auch direkt am Schalter. Die Dame wiegelte direkt ab, gab sich als reine Verkäuferin zu verstehen und bat mich kurz zu warten.
Sie entfernte sich von ihrem Schalter und besuchte einen Postbank-Kollegen in einem abgesperrten Glaskasten. Dieser nickt kurz, schaute hinüber und die beiden Angestellten kehrten zurück. Der Berater stellte sich kurz namentlich vor und bat mich ihm in den Glaskasten zu folgen.
Ich willigte ein, gab aber direkt zu bedenken, dass ich nicht genügend Zeit hätte. Der Berater gab mir noch einmal die Eckdaten durch, maximal 10.000 Euro würde das ganze umfassen, dafür aber für ein halbes Jahr. Ich nickte zufrieden, aber gab direkt nochmals an, dass ich nun keine Zeit mehr hätte. Wir vereinbarten für Mittwoch jedoch einen kurzen Termin, er gab an auch schon alle Unterlagen vorbereiten zu wollen. Damit erklärte ich mich einverstanden, schließlich ist seine gesparte Zeit auch meine gesparte Zeit.
Da meine Lebenspartnerin sich heute Abend jedoch ein wenig verspäten wird, schaute ich noch einmal im Internet an, was ich denn dort eröffnen würde. Und nun werde ich doch etwas wütend. Der Berater hatte mir zwar gesagt, dass dabei ein Girokonto miteröffnet werden müsste, wobei ich klug einwilligte, aber von einem Mindestgeldeingang hat er mir nichts gesagt.
Auch hatte ich ihm gesagt, dass ich mich direkt selbstständig mache. Dabei muss doch klar sein, dass ich vermutlich die ganzen nächsten Monate keinen Geldeingang eines Arbeitgebers oder ähnliches haben werde, sondern eher aus dem Geschäftskonto entnehmen werde.
Zudem stehen Investitionen an, weil mein Projekt auch erfolgreich sein soll. Wieder wittere ich die Meinung:
… und bin darüber sehr verärgert. Wenn schon ein Girokonto miteröffnet werden muss, welches ich überhaupt nicht benötige, einfach nur zwecks Erhalt des Tagesgeldkontos, muss doch geprüft werden, ob dieses für mich kostenfrei ist?!
Und wie vor allem soll ich das Girokonto denn als Gehaltskonto einrichten, wenn ich selbstständig bin (Gesellschafter einer GbR). Ich habe dem Berater nun seiner Visitenkarte seine email-Adresse entnommen und eine Absage für den Termin geschrieben.
Mein Tagesgeld kann ich zur Not auch woanders unterbringen und mit Sicherheit ohne verpflichtendes, kostenpflichtiges (weil ohne Geldeingang) Girokonto.
Weitere Erfahrungsberichte zu Postbank-Tagesgeldprodukten.
Alle Erfahrungsberichte sind die persönlichen Ansichten des jeweiligen Autors, sie spiegeln nicht die Meinung von [optimal-banking] wieder.